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Exoskelette helfen bei der Prävention gegen Berufskrankheiten

Inzwischen sind Exoskelette bei fast allen großen Automobilbauern im Testeinsatz. Sie beugen in der Hauptsache Berufskrankheiten vor, die von Über-Kopf-Arbeiten verursacht werden.

Die Volkswagen AG startete ihren hauseigenen Test im Sommer 2018 in Bratislava. Dort bekamen 30 der Arbeiter an den Produktionsbändern Exoskelette. Ford war etwas mutiger und stattete nur wenige Wochen später Arbeiter in insgesamt 15 Werken mit den nützlichen Helfern aus. Inzwischen hat auch Porsche nachgezogen.

Wie vermeiden Exoskelette Berufskrankheiten?

Die Arbeiter an den Produktionsbändern der Automobilindustrie müssen Teile bis über die Höhe ihres Kopfes heben, um sie dort montieren zu können. Auch allein durch das ständige Halten der Arme über Kopf für die Montagearbeiten verursacht Überbelastungen im Bereich des Nackens und der Schultern. Daraus entwickeln sich chronische Schmerzsyndrome, die häufig zu einer Berufsunfähigkeit führen. Durch die Exoskelette werden diese Bewegungen durch intelligente Robotertechnik unterstützt. Die bei Ford eingesetzten Exoskelette mit dem Namen „EksoVest“ können Hebevorgänge bei Lasten von bis zu sieben Kilogramm pro Arm unterstützen. Sie sind nach dem Vorbild einer Weste mit ergänzenden Gurten gestaltet und können mit einer universellen Größe von Monteuren bis zu einer Körperhöhe von 1,93 Metern getragen werden. Die Volkswagen AG ist einer der Pioniere bei der Forschung und beim Einsatz solcher Technologien. Das Unternehmen forscht bereits seit 2012 an derartigen Lösungen. Das Resultat ist das „Paexo“-System, welches gemeinsam mit der Otto Bock Group entwickelt wurde. Die Ottobock SE & Co. KGaA mit Sitz in Duderstadt ist auf die Entwicklung und Herstellung von Prothesen und Orthesen spezialisiert.

Exoskelette sind sehr vielseitig einsetzbar

Die „anziehbaren Roboter“ sind unter der Bezeichnung Ergoskelette schon etwas länger auf dem Markt. Beispiele dafür sind der „Powerloader“ aus dem Hause Panasonic und der von Hyundai entwickelte „H-WEX“. Der deutsche Vorreiter bei der universellen Entwicklung von Exoskeletten für Bandarbeiter ist das in Augsburg ansässige Unternehmen German Bionic Systems. Zu den ältesten Modellen im internationalen Bereich ist das für militärische Zwecke entwickelte System „Human Universal Load Carrier“ (kurz HULC genannt). Dieses System wurde serienreif bereits im Jahr 2009 präsentiert und unterstützt bei den Soldaten das Tragen schwerer Lasten bei Märschen durchs Gelände. Die aktuell in der Automobilbranche getesteten Exoskelette werden nicht die einzigen Helfer bleiben. Ford testete in einem Werk in Valencia bereits vor einiger Zeit Anzüge mit speziellen Sensoren. Die mit dem Motion Tracking gewonnen Daten wurden für die Verbesserung der Arbeitsplatzergonomie und zur Entwicklung neuer Technologien zur Unterstützung der Fließbandarbeiter verwendet. Daraus resultierte unter anderem der Einsatz der Exoskelette.

Quelle: Ford, VW, Porsche

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