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EU-Kommission will Batteriefabriken in Europa fördern

Die EU-Kommission fordert, dass Autobauer und Zulieferer auch in Europa große Batteriefabriken hochziehen sollen. Nur damit könne gewährleistet werden, dass sie ebenfalls stets Zugriff auf die aktuellste Technik hätten.

Die Elektroautobatterien seien die Zukunft, hieß es weiter, deshalb brauche man „mehr als zehn Gigafactories in Europa“, so EU-Energieminister Maros Sefcovic, nachdem er sich mit Vertretern von Industrie und einigen Mitgliedsländern getroffen hat. In Europa dürfe man nicht nur auf dem eigenen Markt wettbewerbsfähig sein, sondern auch weltweit, so Sefcovic weiter.

Unterstützung für Batteriefabriken zugesagt

Wie Sefcovic weiter ausführte, wolle man in der EU-Kommission dafür sorgen, dass die Mitgliedsstaaten den Batteriesektor in gewissem Maße unterstützen dürfen. Dafür wolle die EU-Kommission noch in diesem Monat eine Strategie vorlegen. Bis Mitte der 2020er Jahre müsse man wenigstens 100 Gigawattstunden Produktionskapazität bereitstellen, ist er sich sicher. Zu diesem Zeitpunkt dürfte die Nachfrage nach E-Autos beginnen, deutlich anzuziehen. Sefcovic geht weiter davon aus, dass der Markt für Energiespeicher etwa 250 Milliarden Euro groß werden dürfte. Das entspricht etwa der Größe der gesamten Wirtschaft Dänemarks.

Die EU-Kommission hatte mehr als 40 Firmenvertreter aus der Chemie-, Technologie- und Autobranche zum „Batteriegipfel“ nach Brüssel eingeladen. Ziel des bereits zum zweiten Mal stattfindenden Treffens war es, den Rückstand in Europa bei den Batteriezellen aufzuholen. Dieser besteht insbesondere im Vergleich zu den großen Herstellern Panasonic, LG oder Samsung aus Asien.

Warum ist eine eigene europäische Batterieproduktion wichtig?

Bisher gehen einige Branchenvertreter davon aus, dass die Batterien als Massenware dienen, die man rund um die Welt kaufen kann, wie Wirtschaftssekretär Matthias Machnig erklärt. Allerdings ist diese Einschätzung naiv, wenn man davon ausgeht, dass die Batterien im Laufe der Zeit zu einem wichtigen Unterscheidungsmerkmal zwischen den Marken werden könnten. Dann dürften sich auch führende Hersteller, wie etwa Mercedes, nicht mehr sicher sein, dass sie stets Zugriff auf die neueste Technologie erhalten. Außerdem müsse Europa bei der Festlegung neuer Standards für Batterien mit am Tisch sitzen.

Aktuell ist etwa die deutsche Autoindustrie noch eher zurückhaltend, was das Thema Batterien angeht. So prüft VW zur Zeit, ob eine eigene Entwicklung und Produktion von Batteriezellen für E-Autos überhaupt wirtschaftlich wäre. In Salzgitter baut man dafür eine Pilotanlage auf. Bosch sieht vor allem Risiken in diesem Bereich. So müsse man 20 Milliarden Euro für Fertigungskapazitäten ausgeben, um bis 2030 wenigstens einen Marktanteil von 20 Prozent zu erreichen, so Bosch-Chef Volkmar Denner. Allerdings sind die derzeitigen Prognosen zu Markt und Technik noch mit hoher Unsicherheit behaftet. Die etablierten Anbieter aus Asien, die sich derzeit den Markt aufteilen, hätten zudem zu große Wettbewerbsvorteile.

Quelle: dpa

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