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Erste Fernzüge nach Sturmtief „Friederike“ wieder unterwegs

Nach dem Komplettausfall bei der Deutschen Bahn sind die ersten Fernzüge wieder unterwegs. Am Freitagmorgen ist der Fernverkehr nach der Zwangspause durch Sturmtief „Friederike“ wieder angelaufen, wie ein Bahnsprecher erklärte.

So ist etwa um 03:25 Uhr ein ICE aus München in Richtung des Frankfurter Flughafens losgefahren. Allerdings betonte der Bahnsprecher, dass es auch weiterhin zu Einschränkungen kommen wird. Jedoch dürften die Einschränkungen in ihrer Stärke abhängig von der jeweiligen Region sehr unterschiedlich stark ausfallen. Vor allem in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sind auch am Freitagmorgen noch wichtige Strecken gesperrt. Hier wird es weiterhin zu Zugausfällen und starken Beeinträchtigungen kommen. Ebenfalls läuft der Verkehr in Süddeutschland noch nicht wieder reibungslos. So komme es laut einem Bahnsprecher in Bayern im Fernverkehr noch zu Ausfällen und Verspätungen, wobei die Einschränkungen auf den Strecken weiter im Norden dafür verantwortlich sind. Der Regionalverkehr in Bayern laufe aber bereits wieder ohne Einschränkungen.

Große Metropolen in Deutschland wieder erreichbar

In Süddeutschland sollen die Züge ab heute Morgen wieder normal verkehren. Im Norden Deutschlands können die Züge allerdings erst starten, wenn die Strecken von den Schäden befreit und wieder freigegeben wurden. Schon im Laufe des Vormittags sollen laut Bahnangaben alle großen Metropolen wieder erreichbar sein – allerdings mit Einschränkungen.

Im Nahverkehr sollen die Züge in Nordhessen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im Laufe des Tages wieder nach und nach anrollen. Hier hatte die Bahn sogar den Nahverkehr wegen „Friederike“ stoppen müssen. Am Wochenende soll der Bahnverkehr allerdings bundesweit wieder normal verlaufen.

Die Deutsche Bahn hatte wegen Sturmtief „Friederike“ erstmals seit dem Sturm „Kyrill“ im Jahr 2007 wieder den Betrieb auf dem gesamten Fernverkehrsnetz eingestellt. Reisende sollten sich laut Bahn-Angaben vor der Bahnfahrt auf der Internetseite der Deutschen Bahn oder unter der Rufnummer 0800 099 66 33 informieren.

Am Donnerstag war das Sturmtief „Friederike“ mit großer Wucht über ganz Deutschland gefegt und gilt als schwerster Sturm seit über zehn Jahren. Mindestens sechs Menschenleben forderte „Friederike“, teilweise wurden Windstärken bis 12 und mehr gemessen. Zahlreiche Flüge an mehreren Flughäfen mussten ebenfalls aus Sicherheitsgründen gestrichen werden.

Auch Autofahrer von „Friederike“ gebeutelt

Doch nicht nur für Bahnreisende war „Friederike“ ein großes Problem. Auch Autofahrer hatten aufgrund des Sturms zu kämpfen. Zahllose Straßen waren wegen umgestürzter Bäume nicht mehr passierbar. Auch heute müssen Autofahrer vielerorts noch mit Einschränkungen rechnen.

Laut Polizeiangaben soll die Autobahn 7 an der Landesgrenze zwischen Hessen und Niedersachsen in Richtung Süden noch bis heute Mittag gesperrt bleiben. Hier ist die Gefahr umstürzender Bäume noch nicht gebannt. Auch in Westsachsen gibt es weiterhin Probleme auf den Straßen. Die A72 in Richtung Bayern war in der Nacht bei Zwickau nach einem LKW-Unfall mit insgesamt drei Fahrzeugen gesperrt.

In etlichen Regionen Deutschlands hat das Sturmtief für massive Probleme auf den Straßen gesorgt. Nach Feuerwehrangaben hat eine Schwangere in Köln es aufgrund des Sturms nicht mehr rechtzeitig in die Klinik geschafft und entband im Beisein des Vaters im Auto – mit Unterstützung der Feuerwehr am Telefon. Der kleine Anton kam noch vor der Ankunft von Notarzt und Rettungsdienst zur Welt, nachdem der Leitstellendisponent am Notruf Anweisungen gab, bis er das Schreien des Neugeborenen hörte.

Massive Stromausfälle durch „Friederike“

In Ostdeutschland waren zudem zahlreiche Haushalte von der Energieversorgung abgeschnitten, wie die Mitteldeutsche Energie AG (enviaM) in Chemnitz mitteilte. Bis zu 140.000 Kunden waren zeitweise ohne Strom, nachdem der Sturm zahlreiche Leitungen, Masten und andere Anlagen beschädigt hatte.

Selbst in den Nachbarländern sorgte „Friederike“ für Chaos pur. Der Amsterdamer Flughafen Schiphol etwa musste kurzzeitig alle Flüge streichen, nachdem der Wetterdienst die höchste Alarmstufe ausgerufen hatte. In den Niederlanden kostete „Friederike“ zwei Männern durch herabfallende Äste und umstürzende Bäume das Leben, in Belgien starb eine Autofahrerin.

Mittlerweile hat sich das Wetter wieder beruhigt, um Mitternacht hob der Deutsche Wetterdienst (DWD) die letzten Unwetterwarnungen wieder auf. Allerdings weht der Wind auch im Tagesverlauf in den Bergen und an der See noch stürmisch. Zudem drohen Gefahren durch glatte Straßen, Regen-, Schnee- und Graupelschauer sind heute an der Tagesordnung. Der DWD erwartet zudem starke Schneefälle an den Alpen.

Quelle: dpa

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