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Elster-Saale-Kanal: Fehlende Verbindung wird nicht gebaut

strong>Eigentlich sollte der Elster-Saale-Kanal, der heute offiziell Saale-Leipzig-Kanal heißt, die beiden Flüsse miteinander verbinden. Doch dafür fehlt noch ein Teilstück. Die Bundesregierung bezog nun Stellung. Mittel für den Bau des Teilstücks werden nicht bereitgestellt.

Bereits im Februar 2018 berichtete die Mitteldeutsche Zeitung, dass beim Seelandkongress von verschiedenen Seiten das Interesse am Bau des fehlenden Teilstücks am Elster-Saale-Kanal bekundet wurde. Doch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes hält das für überflüssig.

Selbst eine Tourismusförderung am Elster-Saale-Kanal wird verneint

Die Abgeordneten der AfD-Fraktion im Bundestag machten den Vorschlag, die touristische Erschließung der Region mit Förderungen für den Elster-Saale-Kanal zu forcieren. Als Beispiel benannten sie den Bau eines Schiffshebewerks als touristisches Ziel und forderten, den Elster-Saale-Kanal in das Projekt „Blaues Band Deutschland“ einzubeziehen. Beide Forderungen wies die Bundesregierung zurück. Danach passt der Kanalausbau nicht zu den Zielen des Projekts, welche sich auf die Renaturierung natürlicher Fließgewässer spezialisiert hat. Auch einem Neubau eines Schiffshebewerks wird nicht zugestimmt, da aktuell lediglich die vorhandene Technik dieser Art erhalten wird. Allerdings gab es gleichzeitig den Hinweis, dass sich die Bundesregierung einer Übernahme des Elster-Saale-Kanals durch Dritte nicht in den Weg stellen würde. Interessenten dafür soll es allerdings bisher nicht geben.

Wie soll es mit dem Elster-Saale-Kanal nun weitergehen?

Mit ihrer Antwort auf die AfD-Anfrage erteilte die Bundesregierung auch den Ideen des Fördervereins eine Absage. Der Verein hatte beim Seelandkongress ebenfalls eine Tourismusförderung nach dem Vorbild des Fallkirk Wheels in Schottland vorgeschlagen. Doch die Kommunen am Ufer und den Enden des Kanals sind an einer touristischen Nutzung interessiert. Sie haben sich zusammengetan und ein Hamburger Projektierungsbüro mit der Erarbeitung eines Konzepts beauftragt. Der dortige Projektant Matthias Wedepohl hat auch bereits einige Ideen geäußert. Die bestehenden knapp zwölf Kilometer des Elster-Saale-Kanals sollen zu einem Naherholungsgebiet werden. Er plädiert für einen Ausbau des vorhandenen Radwegenetzes und die Ansiedelung von Ausflugslokalen am Ufer. Außerdem gehört er zu den Befürwortern der Schaffung einer Attraktion in Form eines Schiffshebewerks. Doch das Projektbüro, der Förderverein und die Kommunen sind sich einig, dass diese Ziele kurzfristig nicht erreicht werden können.

Wie ist der Elster-Saale-Kanal überhaupt entstanden?

Die ersten Bauarbeiten für den Elster-Saale-Kanal begannen im Jahr 1933. Eigentlich sollte er eine Verbindung zwischen der Weißen Elster und der Saale schaffen, woraus auch der ursprüngliche Name resultiert. Ausgelegt war er auf Schiffe bis zu einem Gesamtgewicht von 1.000 Tonnen. Doch die Bauarbeiten wurden 1943 eingestellt. Von 2012 bis 2015 wurde eine Verbindung zwischen dem Karl-Heine-Kanal und Lindenauer Hafen realisiert, um auf den weiteren Ausbau des Elster-Saale-Kanals vorbereitet zu sein. Dort fehlt lediglich noch ein winziges Teilstück als Verbindung. Auch mit dem Bau von Schleusen zur Saale wurden in den 1930er Jahren bereits begonnen. Doch sie wurden nie vollendet. Seit dem Kriegsende dient der Elster-Saale-Kanal als Bade- und Sportgewässer. Vor allem Ruderer wissen die gerade Streckenführung sehr zu schätzen.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, Bundestag Drucksache 19/5928

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