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DUH fordert Kennzeichnungspflicht für Kerzen

Beautiful candles

Welche Kerzen sind umweltfreundlich und welche nicht? Verbraucher sollen nach dem Willen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) über eine Kennzeichnungspflicht besser informiert werden.

Wer jetzt Advents- und Weihnachtskerzen kauft, muss genauer das Kleingedruckte schauen, um Hinweise zu bekommen, wie umwelt- und klimafreundlich die gekauften Exemplare sind. Allerdings gibt es einen Haken. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bemängelt, dass viele Hersteller und Anbieter nicht deklarieren, aus welchen Materialien die Kerzen bestehen. Diese Vorgehensweise wurde bei mehr als der Hälfte der untersuchten Anbieter gefunden. Das geht aus einer aktuellen Studie der DUH hervor. Deshalb fordert die Umweltschutzorganisation eine Kennzeichnungspflicht für das Kerzenmaterial.

Zu welchen Ergebnissen kam der Kerzencheck 2024 der DUH?

Insgesamt wurden in der Studie 58 Kerzenhersteller und Kerzenanbieter untersucht. Davon stellen 18 Unternehmen die Advents- und Weihnachtskerzen aus Paraffin her. Dabei handelt es sich um einen fossilen Rohstoff, der die Umwelt und das Klima belastet. Das Schlimmste daran ist, dass davon lediglich 5 Unternehmen den Rohstoff auch entsprechend auf der Produktverpackung kennzeichnen. In der aktuellen Studie fanden sich 11 Kerzenanbieter, bei denen (per Zertifikat belegt) nachhaltiges Palmöl als Ausgangsmaterial zum Einsatz kommt. Dort gibt es allerdings einen negativen Trend, denn bei der Studie aus dem Jahr 2021 nutzten 20 von insgesamt 52 untersuchten Anbietern zertifiziertes Palmöl. Palmöl ist ein nachwachsender Rohstoff, der im Gegensatz zum Paraffin nicht aus Erdöl oder Kohle gewonnen werden muss. Allerdings kommt es bei der Umwelt- und Klimaverträglichkeit auf die Art des Anbaus der Ölpalmen an. Deshalb ist das Zertifikat wichtig. Es wäre fatal, wenn das Palmöl für Kerzen von Palmenplantagen stammen würde, für deren Anlage beispielsweise Waldgebiete geopfert werden müssten. Das lässt sich in naher Zukunft ohnehin nicht mehr mit einer neuen EU-Verordnung vereinbaren, die im Laufe des Jahres 2025 in Kraft treten soll.

Welche Alternativen für umwelt- und klimafreundliche Kerzen gibt es?

Im industriellen Bereich können Kerzen auch aus Sojaöl oder Rapsöl hergestellt werden. Im Vergleich zum Palmöl ist die Effizienz jedoch geringer. Das heißt, es werden größere Anbaugebiete benötigt, um die gleiche Menge Ausgangsstoffe für Kerzen zu gewinnen. An dieser Stelle entsteht wiederum eine Flächenkonkurrenz, von der die Lebensmittelindustrie sowie die Bereitstellung von Material für Biomassekraftwerke betroffen sind. Eine umweltfreundliche Alternative steht mit Kerzen aus echtem Bienenwachs zur Verfügung. Das komplette Zubehör zum Ziehen von Bienenwachskerzen ist in gut sortierten Fachgeschäften für Imkereizubehör zu haben. Auch viele Imkereien geben Bienenwachs ab. Allerdings kann mit Bienenwachs allein der Bedarf an umwelt- und klimafreundlichen Kerzen nicht gedeckt werden, weshalb die industrielle Herstellung weiterhin Pflanzenöle dafür nutzen muss, um einen kompletten Verzicht auf den fossilen Rohstoff Paraffin zu realisieren.

Quelle: Deutsche Umwelthilfe

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