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Drogenprobleme in den USA: Gesundheitsnotstand verhängt

US-Präsident Donald Trump hat für die USA den Gesundheitsnotstand verhängt. Grund dafür: Der massive Heroin- und Opioidmissbrauch in den Vereinigten Staaten. Wie Trump im Weißen Haus in Washington erklärte, handele es sich um die schlimmste Drogenkrise in der gesamten amerikanischen Geschichte. Nach Angaben aus dem Weißen Haus soll der nationale Gesundheitszustand für 90 Tage gelten, kann aber anschließend verlängert werden.

So sieht die US-Drogenkrise aus

Die heute abhängigen Drogenkonsumenten sind häufig über verschreibungspflichtige Schmerzmittel, etwa Oxycodon, in die Heroinsucht gerutscht. In den 1990er Jahren wurden diese Mittel in den USA sehr freizügig verschrieben, nachdem Studien die Suchtgefahr deutlich unterschätzt hatten.

Nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC sterben in den USA täglich 91 Menschen an einer Überdosis Opioiden. Dazu gehören neben dem bekannten Heroin auch Mittel, die häufig als Medikamente eingesetzt werden. Alleine 2015 beklagte man in den USA 52.000 Drogentote, 33.000 davon hatten Opioide genommen. 2016 sind die Zahlen vorläufigen Angaben zufolge weiter angestiegen.

Obwohl Donald Trump die Drogenkrise erkannt und den Gesundheitsnotstand ausgerufen hat, heißt das nicht, dass die USA mehr Geld für den Kampf gegen Drogen- und Medikamentenmissbrauch ausgeben wollen. Lediglich die bisher vorhandenen Mittel sollen aus bestehenden Töpfen umgeschichtet werden. Dadurch sollen besonders stark betroffene US-Bundesstaaten mehr Spielraum erhalten. Gleichzeitig soll das Gesundheitsministerium offene Stellen schneller besetzen, damit die Staaten auch personell besser unterstützt werden können.

Vom Katastrophenfall zum Gesundheitsnotstand

Ursprünglich wollte Trump aufgrund des massiven Ausmaßes der Opioid-Epidemie den normalen Katastrophenfall ausrufen. Das hätte dazu geführt, dass die Bundesstaaten Gelder von der Katastrophenschutzbehörde Fema hätten bekommen können. Allerdings lehnten Kritiker diese Vorgehensweise ab, weil die Gelder eigentlich für Grippeepidemien oder schwere Naturkatastrophen vorgesehen sind. Zudem seien die Gelder der Fema nach den verheerenden Auswirkungen mehrerer Hurrikane fast aufgebraucht.

In der Rede zum Ausruf des nationalen Gesundheitsnotstands sprach Trump auch von seinem Bruder Fred Trump, der alkoholsüchtig war und bereits 1981 gestorben ist. Er habe Donald Trump gesagt, er solle nicht trinken, deshalb habe Trump bis heute kein Glas Alkohol angerührt und keine Zigarette geraucht.

Auch Melania Trump kam vor dem US-Präsidenten noch zu Wort. In den letzten Wochen hatte sich die First Lady mit Betroffenen und Angehörigen ausgetauscht und mahnte an, dass die Sucht jeden treffen könne, ohne Ausnahme von Staaten, demografischen Gruppen oder sonstigen Unterschieden.

Quelle: dpa

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