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„Doctor Yellow“ – Wartungstechnik als Touristenattraktion

Wenn „Doctor Yellow” durch die Bahnhöfe in Japan fährt, sind die Bahnsteige entlang der Fahrstrecke dicht besetzt. An einigen Bahnhöfen wurden sogar spezielle Bereiche für die neugierigen Touristen eingerichtet, damit sie Fotos machen können.

Da stellt sich die Frage, was an „Doctor Yellow so besonders ist, dass er ein derart hohes Interesse bekommt. Der Name ist abgeleitet von der Farbgebung. Der Spezialzug ist gelb lackiert und hat einen blauen Längstreifen an der Seite. Als „Doctor“ wird er bezeichnet, weil er als Diagnosezug fungiert.

Welche Aufgaben übernimmt „Doctor Yellow“?

Der Diagnosezug „Doctor Yellow“ prüft in einem regelmäßigen Turnus den Zustand der Trassen, die in Japan von den Hochgeschwindigkeitszügen der Shinkansen-Reihe befahren werden. Diese Züge sind mit einer Geschwindigkeit von bis zu 285 Kilometern pro Stunde unterwegs. Bei diesem Tempo können selbst kleine Abweichungen der Führung der Oberleitungen oder des Zustands der Schienen zu einem erheblichen Gefahrenpotential werden. Der Messzug ist deshalb mit Technik ausgestattet, die sowohl die Schienen als auch die Oberleitungen millimetergenau vermessen kann. Ein optisches Highlight von „Doctor Yellow“ sind deshalb Kuppeln auf dem Zugdach. Eine dieser Kuppeln ist während der Fahrt ständig mit einem Techniker besetzt. In den anderen Kuppeln befinden sich hochauflösende Digitalkameras. An der Unterseite befinden sich zahlreiche Sensoren .

Wie hat sich „Doctor Yellow“ bisher entwickelt?

Bei den ersten Modellen der 921er Baureihe handelte es sich um Module, die aus „Doctor Yellow“ einen reinen Mess- und Wartungszug machten. Dabei handelte es sich um einen Spezialwaggon, der mit einer normalen Diesel-Lokomotive gekoppelt wurde. Das Problem dabei war, das die Diesellok nicht die Geschwindigkeiten erreichte, mit denen der Shinkansen normalerweise unterwegs ist. Ab 1964 nutzte die Eisenbahngesellschaft JR Central deshalb einen umgebauten Versuchszug aus der Modellentwicklung des Shinkansen. Ab dem Jahr 1974 war ein speziell für Wartungs- und Inspektionszwecke entwickelter Zug mit insgesamt sieben Waggons im Einsatz. Neu an dieser Variante war ein Rettungswagen. Diese Zusammenstellung wurde bis heute beibehalten. Die neuesten Varianten des „Doctor Yellow“ wurden in den Jahren 2003 und 2005 in Betrieb genommen. Sie gehören zu den Baureihen 922-20 und 925-10.

Quelle: JR Central

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