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Disney plant große Änderungen an den Vertriebsstrukturen

Bisher konnten sich die Fans der Filme und Serien von Disney bei der Streamingplattform Netflix bedienen. Doch jetzt sieht es so aus, als würde der „Mäuse-Konzern“ die erst im Jahr 2016 begonnene Kooperation zu Gunsten eines eigenen Streaming-Dienstes beenden wollen. Das ging aus den Statements hervor, die der Disney-Chef Bob Iger bei einer Konferenz mit Branchenanalysten abgab, bei der die Ergebnisse des letzten Quartals präsentiert wurden. Als Vorbild für die angedachten Änderungen der Vertriebsstrukturen diente offenbar der Streaming-Dienst ESPN, der sich auf die Zielgruppe der sportbegeisterten Zuschauer spezialisiert hat. Dort werden im Gegensatz zu anderen Plattformen stabile Nutzerzahlen verzeichnet. Dabei kommt es der Disney Company zugute, dass erst kürzlich eine Mehrheitsbeteiligung an der Streaming-Plattform BAMTech erworben wurde. Außerdem ist Disney schon seit 2005 der Mehrheitseigner des Senders ABC und damit auch des Streaming-Dienstes ESPN.

Wie sollen die Fans künftig an die Filme und Serien von Disney kommen?

Die Disney Company tut sich bisher schwer damit, ihre Produkte für die Nutzung auf den Pay-TV-Kanälen Dritter zu lizenzieren. Deshalb beabsichtigt das Unternehmen nach den Darstellungen von Bob Iger, künftig die beiden Streaming-Dienste verstärkt zu nutzen, an denen Disney ohnehin beteiligt ist. Dort sollen schon bald alle von Disney und Pixar produzierten Filme und Serien verfügbar werden. Bob Iger schloss auch nicht aus, dass dort die Produktionen von Marvel und Lucasfilm zugänglich gemacht werden. Welche Preise für die Abonnements der Dienste aufgerufen werden sollen, steht aktuell noch nicht fest. Iger machte lediglich die Angabe, dass der ESPN-Dienst teilweise über die Einblendung von Werbung refinanziert werden soll. Der kostenpflichtige Filmkanal soll keine Werbung enthalten.

Wo wird der Streaming-Dienst von Disney verfügbar?

Ginge es nach Bob Iger, würden die neuen Streaming-Dienste sofort weltweit starten. Allerdings verwies er bei der Ankündigung darauf, dass bei einigen ausländischen Märkten Zugangsbeschränkungen beachtet werden müssen. Hinzu kommen Beschränkungen, die aus aktuellen Verträgen resultieren. Wer nun darauf hofft, dass neue Kinofilme bei ESPN und BAMTech sofort verfügbar werden, dürfte enttäuscht werden. Disney will das bisher übliche Zeitfenster von acht bis neun Monaten zwischen den Kinopremieren und der Veröffentlichung auf Streaming-Plattformen auch weiterhin einhalten.

Quelle: Variety

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