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MRSA machen hochwertige Labortechnik in der Medizin zum absoluten Muss

Die Prüfung von Blutwerten und Urinwerten gehört in der Humanmedizin und der Tiermedizin zu den diagnostischen Hilfsmitteln, mit denen viele Erkrankungen bestätigt oder ausgeschlossen werden können. Kommt es hier zu Fehlern, leiten Ärzte eine falsche Diagnose ab. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Therapien und damit auf die Heilungschancen. In einigen Fällen kann eine Fehldiagnose durch falsche Laborwerte sogar den Tod der betroffenen Patienten nach sich ziehen. Das heißt, dass keine Klinik ohne eine hochwertige Laborausstattung auskommt. Hier sollten auch die Anforderungen beachtet werden, die sich aus der rasanten Verbreitung der sogenannten Krankenhauskeime ergeben.

Multiresistente Krankenhauskeime sind ein echtes Problem

Viele Menschen sind beispielsweise MRSA-Träger, ohne dass sie davon etwas wissen. Deshalb benötigen Notaufnahmen unbedingt die Voraussetzungen für die Durchführung von MRSA-Schnelltests. Nur so können die Betroffenen identifiziert und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet werden. Vor einem Jahrzehnt benötigten diese Tests auf den multiresistenten Staphylococcus Aureus noch etwa fünf Stunden. Inzwischen gibt es Testmethoden, die ein verlässliches Ergebnis bereits nach ein paar Sekunden liefern. In einem zweiten Test muss bestimmt werden, auf welche Wirkstoffe die Erreger noch ansprechen. Auch dafür müssen die Labore eine geeignete Ausrüstung vorhalten. Deshalb sollten sich die Planer der Ausstattung am besten an Anbieter wenden, die eine sehr große Angebotspalette vorhalten.

Warum sind Tests zur Spezifikation der Erreger notwendig?

Unter dem Kürzel MRSA wurden ursprünglich alle Erreger zusammengefasst, die als Vertreter der Kategorie Staphylocuccus Aureus eine Resistenz gegen den Wirkstoff Methicillin entwickelt hatten. Da später auch Resistenzen gegen andere Wirkstoffe festgestellt wurden, wandelte sich die Interpretation der Abkürzung in die Bezeichnung multiresistenter Staphylococcus Aureus.

Mittlerweile gibt es Varianten, bei deren Bekämpfung zu den Reserve-Antibiotika gegriffen werden muss. Hier ist wissenswert, dass Vancomycin zur Gruppe der Reserveantibiotika gehört. Um die Entwicklung weiterer Resistenzen zu verhindern, muss von Beginn an ein wirksames Präparat angewendet werden. Hier ist zu berücksichtigen, dass zur Kategorie MRSA auch Bakterien der Gruppen ORSA, VISA und VRSA gehören. In allen drei Fällen handelt es sich um die Spezies Staphylococcus, die auch in Bereichen ohne Sauerstoffversorgung überleben kann. VISA und VRSA weisen Resistenzen gegen Vancomycin auf. Das Kürzel ORSA steht für die Oxacillin-resistenten Varianten.

Hier sind umfangreiche Forschungen notwendig, um neue Präparate zur Bekämpfung zu entwickeln. Erste Erfolge erzielten Wissenschaftler aus der Schweiz. Sie stellten bereits im Jahr 2014 im Rahmen des 24. European Congress of Clinical Microbiological and Infectious Diseases den Wirkstoff Endolsyn vor. Seit 2016 wird mit Lugdunin ein weiterer neuer Wirkstoff getestet. Dabei handelt es sich um ein Bakterium, dass bei vielen Menschen in der natürlichen Flora der Nase vorkommt.

Welche Vorsichtsmaßnahmen sind beim Nachweis von MRSA notwendig?

Die Schnelltests sind erforderlich, weil die Bakterien nicht nur durch den direkten Kontakt mit infizierten Wunden übertragen werden können. Die Verbreitung kann auch über Schmierinfektionen beispielsweise über die Griffe von Wasserhähnen, über Türklinken und gemeinsam genutzte Sanitärbereiche erfolgen. In den Kliniken werden die Patienten deshalb isoliert und nur mit spezieller Schutzkleidung versorgt. Hier gab es in jüngster Zeit in Deutschland vor allem Kritik daran, dass Ärzte bei der Visite langärmelige Kittel tragen, während Schwestern und Pfleger zur Gewährleistung der effizienten Desinfektion nur kurzärmelige Arbeitskleidung verwenden dürfen. Strenge Hygienevorschriften müssen beim Umgang mit MRSA-Patienten außerdem in Kureinrichtungen und Altenheimen eingehalten werden.

Quelle: Ärzteblatt, gladskin.com

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