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Dienst Google Mail wird Straftäter zum Verhängnis

Dass „Freund Google“ so ziemlich alles scannt, was irgendwie durchs Internet wandert, das dürfte inzwischen jedem Menschen klar sein. Die überwiegende Mehrheit schimpft über diese elektronische Überwachung. Doch sie kann auch positive Aspekte haben, wie ein aktueller Fall aus Houston zeigt. Hier konnte nach einem konkreten Hinweis von Google ein Mann von der Polizei dingfest gemacht werden, der sich regelmäßig mit kinderpornografischen Inhalten beschäftigt.

Wie kam es zu seiner Verhaftung?

Im April 2014 hat der Internetriese Google offen zugegeben, dass die bei Google Drive hinterlegten und mit Google Mail verschickten Dokumente auf strafbare Inhalte gescannt werden. Diese Prüfungen dienen eigenen Aussagen nach in erster Linie der Prävention gegen Terrorismus. Doch auch andere Dinge scheinen die automatischen Scans zu suchen. Nachdem Google bei einem Mann aus Houston mehrere Bilder mit kinderpornografischen Inhalten in den Mails fand, ging ein Hinweis an das amerikanische Zentrum für vermisste und missbrauchte Kinder, NCMEC. Von dort aus wanderte der Hinweis ans zuständige Police Department in Houston, dessen Beamte den Mann schließlich verhafteten.

Die Strafen werden hart für den durch Google Entlarvten

Die von Google entdeckten Bilder blieben nicht die einzigen Hinweise darauf, dass der Mann gegen gesetzliche Regelungen verstoßen hat. Bei der nach den Google-Tipps durchgeführten Hausdurchsuchung fand sich verdächtiges Material auch auf dem Smartphone und dem Tablet des Mannes. Inzwischen wurde er gegen die Zahlung einer Kaution in Höhe von 200.000 US-Dollar wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Nachbarn des Verdächtigen sind dankbar für die Enttarnung durch Google, denn nach außen hin hätte der Mann wohl „völlig normal“ gewirkt.

Die Enttarnung sorgt auch für harsche Kritik an Google

Eine offizielle Stellungnahme von Google zu diesem Fall gibt es bisher nicht. Aber die wäre auch nicht nötig, denn schließlich ist per Gesetz jedermann dazu angehalten, Straftaten anzuzeigen, wenn er Kenntnis davon hat. Das gilt auch für Google. Wie Google die Scans technisch umsetzt, kann bisher nur vermutet werden. Im Gespräch sind dabei mathematische Abstraktionen bekannter kinderpornografischer Inhalte, die in einer zentralen Datenbank gespeichert werden. Findet der Google-Scann Übereinstimmungen, geht automatisch eine Meldung an das Zentrum für vermisste und missbrauchte Kinder. Kritiker sehen hier eine Verletzung der Privatsphäre durch Google. Dazu gehört beispielsweise Julie Bort, die als Journalistin für die Website businessinsider.com tätig ist.

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