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Die Reaktion von Papst Franziskus auf die Gefahren durch ZIKA

Im Rahmen seines Besuchs am 18. Februar 2016 in Mexiko hat sich Papst Franziskus auch zum Umgang mit den Gefahren geäußert, die von ZIKA für schwangere Frauen und ungeborene Kinder ausgehen. Seine religiösen Mitstreiter im Vatikan sind nun jedoch der Meinung, dass seine Äußerungen dazu an vielen Stellen von den Medien fehlinterpretiert wurden. Das wird aus einem aktuellen Kommentar des im Vatikan tätigen Moraltheologen Professor Josef Spindelböck deutlich.

Wie steht Papst Franziskus dem Problem Verhütung gegenüber?

Grundsätzlich hat das Oberhaupt der katholischen Kirche gegen die gezielte Verhütung einer Schwangerschaft nichts einzuwenden. Aber er macht auch deutlich, dass die Verhütung nicht „auf künstliche Weise“ erfolgen darf. Das heißt, die Pille, die Dreimonatsspritze, Kondome oder Spiralen erlaubt die Kirche auch im Falle der Gefährdung der Kinder durch das ZIKA-Virus nicht. Professor Josef Spindelböck verweist in seinem Kommentar der Statements von Papst Franziskus auch auf die Darstellungen in der Enzyklika „Humanae vitae“, nach denen auch Scheidenspülungen und der Coitus Interruptus zu den künstlichen Möglichkeiten einer Schwangerschaftsverhütung gerechnet werden. Damit bleibt den Menschen, die den katholischen Glauben pflegen, nur noch die Möglichkeit der Schwangerschaftsverhütung nach der Kalendermethode. Allerdings macht Spindelböck in seinem Kommentar deutlich, dass auch diese zu einem Konflikt mit dem fünften und sechsten Gebot führt.

Papst Franziskus fordert Impfungen statt Schwangerschaftsverhütung

In seinen Statements im Rahmen des Besuchs in Mexiko forderte Papst Franziskus die Ärzte nachdrücklich dazu auf, mit Hochdruck an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen den ZIKA-Virus zu arbeiten. Schwangeren Frauen, die sich mit dem ZIKA-Virus infiziert haben, dürfen nach der Überzeugung des Oberhaupts der katholische Kirche auch dann nicht abtreiben, wenn bereits eine Schädigung des Ungeborenen nachgewiesen werden konnte. Eine Abtreibung wird von der Kirche als Tötung eines Menschen und als Verstoß der Ärzte gegen den Hippokratischen Eid angesehen. Die Verhütung nach der Kalendermethode sieht Papst Franziskus angesichts der Gefahren durch den ZIKA-Virus als ein in Kauf zu nehmendes „geringeres Übel“ an.

Quelle: kath.net

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