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Die Kleine Anfrage der Linken Nr. 6/1900 zur Bildung in Sachsen

Die Fraktion der Linken gibt in Leipzig regelmäßig die „Grünauer Schriften“ heraus. Eine der neuesten Ausgaben beschäftigt sich mit den Bildungschancen im Freistaat Sachsen und brachte erschreckende Entwicklungen zutage. Die dort verwendeten Zahlen stammen aus einer Kleinen Anfrage der Grünen, die mit der DRS-Nummer 6/1900 an das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz geschickt wurde. Schon in einer der vorherigen „Grünauer Schriften“ wurde bemängelt, dass den Kindern Nachteile daraus entstehen, dass es in Sachsen sehr viele Hartz IV-Bedarfsgemeinschaften gibt, was nicht zuletzt auch am niedrigen Lohnniveau liegt. Leipzig ist besonders betroffen, denn hier lebten im Jahr 2007 mehr als 36 Prozent aller Kinder in einem Hartz IV-Haushalt. Bis zum Jahr 2012 hat sich die Lage zwar etwas entspannt, aber noch immer kommen 27 der Kinder aus Hartz IV-Bedarfsgemeinschaften.

Die Konsequenzen für den Bildungsweg der Kinder

Die Zahl der Kinder, die zum Zeitpunkt der planmäßigen Einschulung noch nicht die benötigten Fähigkeiten besitzen, liegt in Sachsen pro Jahr bei etwa 2.000. In Leipzig ist hierbei ein deutlicher Anstieg zu beobachten. Im Jahr 2013 gab es 282 betroffene Kinder. Im Jahr 2014 mussten bereits 339 Kinder von der Einschulung zurückgestellt werden. Die zweite Möglichkeit ist die direkte Einschulung in eine Förderschule. Auch hier ist die Tendenz steigend, denn in Sachsen wurden im Schuljahr 2014/2015 erstmals mehr als 1.300 Kinder direkt in eine Förderschule aufgenommen. An dieser Zahl sind Leipzig mit 188 Kindern und Dresden mit 229 Kindern beteiligt.

Erfreulicher Trend: Integrationsplätze haben steigende Tendenz

Die beste Möglichkeit, Kindern mit Förderbedarf zu helfen, ist, sie als so genannte Integrationsschüler in einer normalen Grundschule zu beschulen. Diese Chance auf einen soliden Abschluss wird in Sachsen intensiv genutzt. Im Jahr 2011 gab es in Leipzig 537 Integrationsschüler. Im Jahr 2014 wurden bereits 756 Integrationsschüler gezählt. Allerdings macht sich hier ein fatales Problem bemerkbar: In Dresden und Leipzig gibt es über dem sächsischen Durchschnittswert liegende Schülerzahlen pro Klasse. Das macht den Lehrern die gezielte Förderung der Integrationsschüler schwer, denn zusätzliche Lehrerstellen werden vom Bildungsministerium für die Schulen mit vielen Integrationsschülern nicht geschaffen.

Quelle: „Grünauer Schriften Nr. 2 – Bildungschancen an Leipziger Schulen“

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