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Die E-Lok von Werner Siemens feiert Geburtstag

Auto - Alternative Antriebe

Am 31. Mai 2019 ist es 140 Jahre her, dass die erste praxistaugliche Elektrolok in Deutschland in Betrieb genommen wurde. Die Präsentation erfolge im Jahr 1879 im Rahmen der Berliner Gewerbeausstellung.

Allerdings beginnt die Entwicklungsgeschichte der E-Loks schon viel früher. Dafür musste zuerst einmal die elektromagnetische Rotation entdeckt werden. Daran war neben Michael Faraday im Jahr 1820 auch ein Chemiker aus Dänemark beteiligt. Eine weitere technische Basis war das „Barlow-Rad“ im Jahr 1822. Das erste Patent für einen darauf basierenden Elektromotor sicherte sich im Jahr 1802 der amerikanische Schmied Thomas Davenport. Allerdings konnte er mit der Effizienz der damals üblichen Dampfmaschinen nicht mithalten.

Wie ging die Geschichte der E-Lok weiter?

Im weiteren Verlauf der Entwicklungsgeschichte der E-Lok kam es zu einem Kuriosum. Für einen Meilenstein sorgte nämlich mit Charles Grafton Page jemand, der sich nach einem Studium der Naturwissenschaften zuerst für eine Karriere als Arzt entschied. Er gab die Arzttätigkeit nach der Berufung an das United States Patent Office auf. 1850 stellte er einen Elektromotor mit beweglichen Stabankern als Antrieb eines dreiachsigen Wagens vor. Das hatte schon ein Jahrzehnt vorher auch der Deutsche Johann Philipp Wagner getan. Er sollte mit einer Förderung das Konzept seiner Mini-E-Lok auf die normale Schienenspurweite übertragen. Allerdings hatte Wagner unlösbare Probleme bei der Bereitstellung der notwendigen Akkukapazität für eine ausreichende Motorleistung.

Die umfangreiche kommerzielle Nutzung der E-Lok begann im Jahr 1890. Vorreiter war die Stadt London. Dort kamen die E-Loks vor allem als „Zugpferde“ für die U-Bahnen zum Einsatz. Der Betrieb der Londoner U-Bahn mit separaten Lokomotiven wurde im Jahr 1935 eingestellt. Sie wurden von den Vorläufern der heute noch üblichen Triebwageneinheiten abgelöst. Der Regelspurbetrieb im Fernverkehr startete im Jahr 1895 in den USA. Sie lösten die vorher bei Reisezügen eingesetzten Dampfloks bei der Passage des Stadttunnels in Baltimore ab. Die ersten Versuche, hohe Geschwindigkeiten mit einer Drehstromversorgung für E-Loks zu erreichen, fanden in Deutschland in den Jahren 1901 bis 1903 statt. Nachdem diese Versuche erfolgreich verliefen, startete der Betrieb einer Hauptbahn mit Drehstrom-Lokomotiven auf der Veltlinbahn in Italien.

Wie weit sind E-Loks in Deutschland verbreitet?

In der Bundesrepublik Deutschland ist mehr als die Hälfte des gesamten Eisenbahnstreckennetzes elektrifiziert. Dementsprechend sind auch sehr viele E-Loks im Einsatz. Allein die Deutsche Bahn hat aktuell mehr als 1560 E-Loks in Betrieb. 40 weitere E-Loks befinden sich im Bau. Der mit Abstand größere Anteil entfällt jedoch mit über 9200 im Einsatz befindlichen Exemplaren auf die Triebwagen mit Elektromotor. In diesem Bereich stockt die Deutsche Bahn aktuell auch kräftig auf, denn rund 1400 Elektrotriebwagen befinden sich im Bau.

Quelle: Xyania Verlag, World Factbook

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