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Deutschland laut OECD auf Platz Zwei der Einwanderungsländer

Deutschland ist an die Weltspitze gelangt – zumindest was die Einwanderungszahlen betrifft. Laut einem Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat Deutschland erstmals Platz Zwei direkt hinter den USA belegt. Man könne von einem wahren Einwanderungs-Boom sprechen.

2012 sind laut dem OECD-Bericht 400.000 Menschen nach Deutschland eingewandert. Damit hat Deutschland alle anderen europäischen Länder und auch typische Einwanderungsländer, wie etwa Australien und Kanada, „deutlich hinter sich gelassen“. Laut Angaben der OECD könnte Deutschland von den hohen Einwanderungszahlen profitieren.

Wie es zu den hohen Einwanderungszahlen nach Deutschland kam

Im Sonderbericht „Migration Policy Debates“ der OECD wird noch einmal betont, dass kein anderes Land so hohe Zuwächse bei den Einwanderungszahlen erreicht hat, wie Deutschland. Im Jahr 2009 landete es noch auf Platz Acht, 2012 war es Platz Zwei.

Alleine in der Periode von 2001 bis 2012 war ein Anstieg um 38 Prozent erreicht worden. Grund für die gestiegenen Einwanderungszahlen ist vor allem die Personenfreizügigkeit innerhalb Europas, so dass auch die meisten Einwanderer aus Europa nach Deutschland kamen. Innerhalb der EU-Staaten und der Europäischen Freihandelsregion EFTA gibt es seit einiger Zeit den freien Personenverkehr und der macht mittlerweile mehr als ein Viertel der dauerhaften Einwanderung nach Deutschland aus.

Zusätzlich, so die OECD, sorge die anhaltende Krise in Südeuropa dafür, dass viele Südeuropäer länger in Europa bleiben, als ursprünglich beabsichtigt. Die größte Gruppe der Migranten kommt aber nach wie vor aus den mittel- und osteuropäischen Ländern nach Deutschland.

Rekordzuwächse bei der Einwanderung auch in anderen EU-Ländern

Rekordzuwächse bei den Einwanderungszahlen wurden aber nicht nur in Deutschland, sondern ebenso in Schweden, Finnland und Frankreich verzeichnet. Spanien und Italien dagegen mussten Verluste hinnehmen von 22 bzw. 19 Prozent. Hier waren es jeweils weniger als 300.000 Zuwanderer, die gezählt wurden. Nach Großbritannien zog es laut dem OECD-Bericht etwa elf Prozent weniger. Insgesamt ging die Zuwanderung in der gesamten EU 2012 um zwölf Prozent zurück.

Die OECD unterscheidet in drei Formen der Migration:

  1. Familienmigration
  2. Arbeitsmigration
  3. EU-Binnenmigration

Aus dem aktuellen Bericht geht hervor, dass 2011 die Arbeitsmigration um zehn Prozent abnahm, wohingegen die EU-Binnenmigration um zwölf Prozent zulegte. Die Familienmigration zeigte kaum Veränderungen.

Für viele Wirtschaftszweige sind Zuwanderer entscheidend

Die OECD betont, dass die Zuwanderung für die Staaten ein echter Gewinn sei. In vielen Wirtschaftszweigen würden die Zuwanderer eine bedeutende Rolle einnehmen, heißt es weiter. Insbesondere die dynamischen Wirtschaftsbereiche, wie etwa das

  • Gesundheitswesen,
  • Wissenschaft,
  • Technologie,
  • Mathematik und
  • Ingenieurswesen

könnten von der Zuwanderung profitieren. Zum Einen zahlen die Zuwanderer in den Einwanderungsländern höhere Steuern und Abgaben, zum Anderen sind die Sozialleistungen, die sie beziehen, geringer. Durch die vergleichsweise gute Ausbildung können sie außerdem das Wachstum des so genannten „Humankapitals“ steigern. Ebenso verjüngen die Zuwanderer die Arbeitnehmer-Gemeinschaft und können den technologischen Fortschritt der Einwanderungsländer vorantreiben.

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