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Deutscher Fernsehpreis – Abräumer „Babylon Berlin“

Beim gestern Abend verliehenen Deutschen Fernsehpreis hieß der Abräumer des Tages „Babylon Berlin“. Gleich in vier verschiedenen Kategorien räumte die ARD-Serie den begehrten Preis ab. Die Gala mit vielen prominenten Gästen wurde von der 43-jährigen Barbara Schöneberger in Köln eröffnet, aber erneut nicht im TV übertragen.

In diesem Jahr waren vor allem Mehrteiler und Serien die großen Gewinner beim Deutschen Fernsehpreis. Bereits bei der Nominierung sprach die Jury von einem „Jahr der starken Serien“. Die historische Krimi-Serie „Babylon Berlin“, die von der ARD zusammen mit dem Abo-Anbieter „Sky“ produziert wurde, konnte sich über Nominierungen in acht Kategorien freuen. Vier Preise erhielt die Serie schlussendlich und wurde damit der große Gewinner des Abends. „Babylon Berlin“ wurde beste Drama-Serie und erhielt die Auszeichnungen für die beste Musik, die beste Kamera und die beste Ausstattung.

ZDF-Drama wird bester Film des Abends

Allerdings gab es zuletzt auch Unstimmigkeiten bei der Produktion von Babylon Berlin. So sorgte die familiäre Nähe des Intendanten des Bayerischen Rundfunks, der gleichzeitig ARD-Vorsitzender ist, für Aufsehen. Die Nähe Ulrich Wilhelms zu dem Projekt hatte auch innerhalb des Senderverbundes für Irritationen gesorgt. Schließlich ist er mit einer der Miteigentümerinnen einer Firma verheiratet, die die Serie koproduziert hat.

Der Film „Eine unerhörte Frau“ gewann dagegen den Preis als bester Fernsehfilm. Das ZDF-Drama von Hans Steinbichler dreht sich um eine verzweifelte Mutter, die für ihre kranke Tochter kämpft.

Zur besten Schauspielerin wurde die 39-jährige Julia Jentsch für ihre Rolle in der ARD-Produktion „Das Verschwinden“ gekürt. Bekannt ist Julia Jentsch vielen aber auch aus „Sophie Scholl – Die letzten Tage“. Der Preis für den besten Schauspieler ging an Kida Khodr Ramadan für seine Rolle in der TNT-Serie „4 Blocks“. In dieser geht es um eine arabische Großfamilie in Berlin.

Weitere Deutsche Fernsehpreise

Darüber hinaus durfte sich ZDF-Moderatorin Marietta Slomka über den Deutschen Fernsehpreis für die beste Moderatorin freuen. Die 48-jährige konnte ihre beiden Rivalinnen Dunja Hayali (43) und Caren Miosga (48) hinter sich lassen. Insbesondere ihre politischen Interviews brachten Slomka den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Beste Moderation/Einzelleistung Information“.

Zur besten Reportage wählte die Jury „Die Nervöse Republik – Ein Jahr in Deutschland“. Die Reportage entstand als Kooperation zwischen ARD, ECO Media, rbb und NDR und berichtet über den steigenden Druck auf Journalisten und Politiker sowie die zunehmende Entfremdung der Bürger von ihnen. Viele Sequenzen der Reportage drehten Autor Stephan Lamby und sein Team in den Redaktionen der „Bild“-Zeitung, von Spiegel und Spiegel Online.

„Extra 3“ durfte sich am gestrigen Abend über den Deutschen Fernsehpreis für die beste Comedy freuen. Boris Becker und Matthias Stach erhielten den Deutschen Fernsehpreis für die Sportberichterstattung, genauer für die Kommentare bei den US Open. Der 67-jährige Showmaster Thomas Gottschalk wurde gestern Abend mit dem Ehrenpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Drehbuchautoren fordern bessere Arbeitsbedingungen

Allerdings gab es auch noch den einen oder anderen Wermutstropfen am Rande des Deutschen Fernsehpreises. Die deutschen Drehbuchautoren forderten nämlich bessere Arbeitsbedingungen für ihren Berufsstand. Die deutschen Sender wollen vermehrt so stark erzählte Serien, wie sie immer häufiger bei Netflix zu sehen sind. Doch dafür brauche es einen Kulturwandel, so die Vertreter des Verbandes Deutscher Drehbuchautoren (VDD).

VDD-Vorstand Christian Lex erklärte dazu, dass man zwar dieses Erzählformat wolle, aber nicht verstehe, dass es dafür andere Strukturen brauche. Er beschwerte sich darüber, dass zu oft behauptet werde, es gäbe keine guten Drehbuchautoren in Deutschland. Er „kann es nicht mehr hören“, prangert Lex an. Stattdessen gibt es zu wenig gute Bedingungen für Drehbuchautoren.

Quelle: dpa

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