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Deutsche Bahn rechnet mit weniger Gewinn

Der neue Intercity

Im Vorstand der Deutschen Bahn geht man nicht mehr davon aus, dass man die einst festgeschriebenen Gewinnziele noch erreichen kann. Insbesondere in der Gütersparte ist ein Niedergang zu verzeichnen, der offenbar nicht mehr gestoppt werden kann.

In den kommenden zwei Jahren wird die Deutsche Bahn (DB) den Angaben zufolge wohl hinter den Zielen zurückbleiben. Dabei waren diese erst im Herbst vom Vorstand angekündigt worden. Wie aus Informationen des Berliner „Tagesspiegels“ hervorgeht, sollen die Gewinne des Konzerns wohl um knapp vier Milliarden Euro niedriger ausfallen. Dabei beruft sich die Zeitung auf eine vertrauliche Planung, die ihr in Auszügen vorliege.

Gewinne sollen sich bei der Bahn halbieren

DB-Chef Richard Lutz hatte zuletzt ohnehin umstrittene Eckdaten geliefert. In zwei Wochen sollen diese vom Aufsichtsrat erneut beraten werden. Allerdings geht man davon aus, dass das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen sowohl im laufenden, als auch im kommenden Jahr auf nur noch 1,3 Milliarden Euro sinken solle. Im Jahr 2018 lag das Ergebnis mit 1,82 Milliarden Euro noch deutlich höher.

Noch vor einem Jahr ging man bei der DB-Spitze davon aus, dass die Gewinne doppelt so hoch ausfallen. Damals wurde eine Mittelfristplanung mit Ergebnissen von 2,23 Milliarden Euro für 2020 und 2,73 Milliarden Euro für 2021 vorhergesagt. Vor zwei Jahren hatte Lutz sogar noch von einem operativen Gewinn in Höhe von 3,10 Milliarden Euro für 2020 gesprochen.

Deutsche Bahn musste Gewinnerwartungen häufiger zurücknehmen

Dabei ist es nicht das erste Mal, dass die Deutsche Bahn ihre Gewinnerwartungen zurückschrauben musste. Schon Ende 2018 hat der einstige DB-Finanzchef seine Gewinnversprechen für die nächsten vier Jahre um knapp drei Milliarden Euro nach unten korrigiert. Das sorgte natürlich für Unmut, insbesondere seitens der Regierungsvertreter im Aufsichtsrat. Die neue Gewinnplanung reicht erstmals über elf Jahre, bis zum Jahr 2030. Doch diese ist unter den 20 Aufsehern des Staatskonzerns heftig umstritten, so dass sie bis dato noch nicht verabschiedet werden konnte.

Vor allem die Gütersparte der Bahn ist schwer angeschlagen. Sigrid Nikutta, die bisherige Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe, soll diese Sparte wieder auf Kurs bringen. Laut „Tagesspiegel“ geht man bei der DB Cargo AG alleine für das abgelaufene Jahr von einem Verlust von über 300 Millionen Euro aus. Schon 2018 fuhr die größte Frachtbahn Europas 190 Millionen Euro Verluste ein, das waren nochmals 100 Millionen Euro mehr als noch 2017. Geplant ist eine Vorlage der Konzernzahlen für das abgelaufene Jahr zum 26. März 2020.

Quelle: mik

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