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Demnächst Verbot von Energydrinks?

Energydrinks, die Koffein enthalten, gelten als kleine Muntermacher für zwischendurch. Das wissen auch Kinder und Jugendliche, so dass deren Konsum dieser Energydrinks in der Vergangenheit deutlich angestiegen ist. Das sieht die EU-Kommission mit Besorgnis, wie auch EU-Gesundheitskommissar Bytenis Andriukaitis bestätigt. Jetzt will man erste Schritte prüfen, um gegen den steigenden Koffeinkonsum vorzugehen. In einem ersten Gespräch wolle man sich mit der EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) beraten.

Auch in Deutschland sieht man den steigenden Konsum von Energydrinks durch Kinder und Jugendliche mit Besorgnis. Der deutsche „Verbraucherzentrale Bundesverband“ fordert daher bereits, dass die koffeinhaltigen Energydrinks nicht mehr an Jugendliche unter 18 Jahren abgegeben werden dürfen. Man erklärt sich damit, dass man der Meinung des Bundesamts für Risikoforschung (BfR) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist. Diese erklärten bereits, dass die Energydrinks für Kinder und Jugendliche nicht geeignet seien. Zuvor hatte ebenfalls die Verbraucherorganisation Foodwatch das Verbot der Abgabe der Energydrinks an Kinder und Jugendliche gefordert.

Was sind die Folgen von zu hohem Koffeinkonsum?

Die EFSA hat eine Studie durchgeführt, aus der hervorgeht, dass Millionen von Jugendlichen in der EU zu viel Koffein zu sich nehmen. In fünf der 13 untersuchten Mitgliedsstaaten liegt der Koffeinkonsum Jugendlicher über dem empfohlenen Wert. Dieser liegt für Erwachsene und Minderjährige bei maximal drei Milligramm Koffein pro Kilogramm Körpergewicht.

Wird dieser empfohlene Grenzwert überschritten, so die EFSA, könnten Folgeerscheinungen, wie Nierenversagen, Krampfanfälle oder Herz-Rhythmus-Störungen auftreten. Dabei gab die EFSA ein deutliches Beispiel: Ein zwölfjähriger Junge, der 50 Kilogramm auf die Waage bringt, kann die Grenze bereits durch einen einzigen Energydrink (0,5 Liter) überschreiten.

Zu hoher Koffeinkonsum schon bei Kleinkindern

Der EFSA-Studie zufolge machen die Energydrinks bei Kindern zwischen drei (!) und zehn Jahren bereits 43 Prozent der Koffeinexposition aus. Damit ist der höchste Anteil in allen Altersgruppen erreicht worden. Bei den befragten Kindern gaben 18 Prozent an, Energydrinks zu konsumieren. 16 Prozent bezeichneten sich selbst als „stark chronische Konsumenten“. Das sind immerhin drei Prozent der gesamten Altersgruppe.

Die EFSA hat eine Reihe von medizinischen Studien ausgewertet. Daraus leitete man folgende Grenzwerte ab: Die Aufnahme von 200 Milligramm Koffein auf einmal sei für Erwachsene gerade noch unbedenklich. Das gilt ebenfalls für die Aufnahme von 400 Milligramm Koffein über den Tag verteilt. Allerdings gelten diese Werte für Schwangere nicht. Für Kinder und Jugendliche gab es keine entsprechenden Daten. Daher konnte man sich hier bei den Grenzwerten nur an denen für Erwachsene orientieren.

Quelle: Die Presse

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