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Milchquote für Bauern läuft aus

Nach gut drei Jahrzehnten läuft zum 31. März 2015 die Milchquote aus. Einstiges Ziel der Quote war es, „Milchseen und Butterberge“ zu verhindern. Die Preissprünge von teils 25 Cent pro Liter Milch sollten aufgefangen werden. Doch das gelang nicht. Stattdessen ist die Zahl der Milchbauern in ganz Deutschland um 80 Prozent auf nur noch 78.000 Betriebe zurückgegangen.

Die Milchquote schrieb jedem Milchbauern eine bestimmte Quote vor. So viel Milch durfte geliefert werden. Wer mehr Milch lieferte, musste dafür eine Strafe zahlen – eine Belastung, die für die Milchbauern die Arbeit zusätzlich erschwerte. Immer wieder wurde deshalb die Abschaffung der Milchquote gefordert.

Mehr Chancen für Betriebe ohne Milchquote

Udo Folgart ist Präsident des Verbandes der Deutschen Milchwirtschaft, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes und sitzt im brandenburgischen Landtag für die SPD. Er zeigte sich zufrieden mit dem Auslaufen der Milchquote und erhofft sich dadurch mehr Chancen für die Milchbauern. Er erklärte weiterhin, dass einzig Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen sollten. Lediglich Wirtschaftlichkeit und das Betriebsergebnis unterm Strich müssten dabei Beachtung finden.

Dennoch müssen die Milchbauern jetzt auch Initiative zeigen, um beispielsweise neue Absatzmärkte für ihre Produkte zu erschließen. Zusammen mit dem Handel und den Molkereien müssten Milchbauern jetzt neue Wege gehen, was durch den Wegfall zahlreicher bürokratischer Aufgaben durchaus gelingen sollte.

Auf den Märkten, insbesondere den internationalen Märkten seien gute bis sehr gute Chancen vorhanden, erklärte Folgart weiter. In Asien beispielsweise wachse die Wirtschaftskraft und in der Mittelschicht steigt die Nachfrage nach Milch und Milchprodukten deutlich an. Dieser Markt habe viel Potenzial.

Umstellung für Milchbauern

Für die Milchbauern selbst wird es zunächst eine heftige Umstellung sein, sich nicht mehr an die Milchquote halten zu müssen. Dennoch wird die EU-Kommission sie weiter begleiten. Fällt der Preis unter ein bestimmtes Niveau, kaufe die Regierung auch weiter Magermilchpulver, Butter und Käse, um den Preisverfall abzumindern.

Weiterhin verlangt Folgart von der Bundesregierung eine Risiko-Ausgleichsrücklage, die steuerneutral ausfallen müsste. So könnte die Vorsorge in guten Jahren angelegt werden und müsste steuerliche Berücksichtigung finden. Damit können die Milchbauern Preisschwankungen am Markt über einen längeren Zeitraum hinweg „aussitzen“.

Quelle: Stern

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