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Coronavirus wird den Alltag für immer verändern

einfache Weltkarte

Auch wenn die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus (hoffentlich) nur temporärer Natur sind, sind sich zahlreiche Experten einig, dass daraus dauerhafte Einflüsse auf den Alltag ausgehen.

Das zeigt beispielsweise eine aktuelle Einschätzung der Auswirkungen des Coronavirus auf die Medienbranche und die Immobilienmärkte von amerikanischen Analysten. Aber auch die Gewohnheiten der Menschen könnten sich nachhaltig verändern. Das werden einige Branchen zu spüren bekommen.

Welche Branchen sind von den Änderungen der Lebensgewohnheiten betroffen?

Die Geschäftsschließungen sorgen dafür, dass sich viele Haushalte ersatzweise in Onlineshops umschauen. Nicht umsonst will allein Amazon rund 100.000 neue Mitarbeiter für die Versandzentren einstellen. Das heißt, zusätzliche Kundengruppen werden erkennen, dass der Kauf im Internet einerseits oftmals günstiger und andererseits deutlich bequemer als im niedergelassenen Handel ist. Am Ende wird das dazu führen, dass der niedergelassene Handel dauerhaft Kunden verliert, auch wenn die Geschäfte wieder geöffnet werden dürfen. Die Palette der betroffenen Geschäfte reicht von Elektronikfachgeschäften bis hin zu Schmuckhändlern und Bekleidungshändlern. Vor allem für die Einkaufsmeilen in Kleinstädten sind Veränderungen absehbar. Dort zeichnet sich ein massenhaftes Verschwinden kleiner Geschäfte ab.

Viele Veranstaltungen verschwinden durch das Coronavirus aus dem Programm

Wirtschaftsexperten aus den USA befürchten ein Massensterben von Fachmessen. Die Einschränkungen durch das Coronavirus zwingen die einzelnen Branchen, andere Wege für neue Vertragsabschlüsse zu finden. Dabei dürften digitale Plattformen in Zukunft eine noch größere Rolle spielen. Sie lösen die Events ab, bei denen die persönliche Präsenz der Akteure erforderlich ist. Brancheninsider rechnen zudem mit einer massiven Ausdünnung auf dem Eventkalender der Medienbranche. Darunter leiden wiederum die Hotelbranche und Betriebe, die das Eventcatering anbieten. Auch in diesen Bereichen drohen massenhafte Insolvenzen durch dauerhafte Einbrüche beim Auftragseinkommen. Allerdings hätte diese Entwicklung auch einen positiven Effekt. Zu Filmfestivals und ähnlichen Events reisen die Studioinhaber und Künstler oft in Privatjets an. Die damit verbundenen Auswirkungen auf das Klima fielen durch einen Ersatz in Form von Events in der digitalen Welt weg.

Coronavirus verschiebt das Verhältnis zwischen Konkurrenten

Je länger die Lockdowns zur Bekämpfung des Coronavirus dauern, umso größer ist das Risiko, dass die Kulturlandschaft viele kleine Kinos verliert. Daran kann auch das von der Bundesregierung angebotene Kurzarbeitergeld nichts ändern, weil es die trotz einer Schließung weiterhin fälligen Unterhaltskosten nicht abdeckt. Zudem drohen den Kinobetreibern auch bei einer schnellen Wiedereröffnung umfangreiche Einnahmenausfälle. Zahlreiche Filmpremieren wurden verschoben. Ein Beispiel ist der Actionstreifen „Fast and Furious 9“, der nun erst im Jahr 2021 erscheint. Andere Filme werden gar keine Kinopremiere haben, sondern stattdessen auf VoD-Plattformen veröffentlicht, um den Machern schnell Einnahmen durch die Lizenzierung zu verschaffen. Dazu kommt, dass die Brancheninsider mit Insolvenzen zahlreicher kleiner Filmstudios rechnen. Das wird drastische Auswirkungen auf die Bandbreite der Kino- und TV-Programme haben. Die VoD-Plattformen sind die Gewinner bei den Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbreitung des Coronavirus.

Digitalisierung bekommt durch das Coronavirus einen Schub

Die Einschränkungen durch das Coronavirus decken zahlreiche Lücken auf, die in Deutschland bei der Nutzung digitaler Möglichkeiten bestehen. Alles, was beim Ausbau schneller Netze sowie der Bestückung von Behörden, Gerichten und Schulen mit Digitaltechnik in den letzten Jahren versäumt wurde, rächt sich jetzt. Deshalb ist davon auszugehen, dass die Regierung und die Unternehmen verstärkt in die Digitalisierung investieren werden. Die Bürger werden derzeit dazu gezwungen, digitale Technik zur Kommunikation mit Behörden zu nutzen. Das baut Vorbehalte ab und verändert den Kontakt zu Behörden nachhaltig. Auch hier wird letztlich das Klima der Gewinner sein, weil dadurch in Zukunft zahlreiche Fahrten zur Erledigung von Behördenangelegenheiten entfallen.

Kurz gesagt: So gefährlich die Lage rund um das Coronavirus jetzt auch ist, steckt darin eine Chance. Es ist die Chance, versäumte Dinge nachzuholen sowie Defizite zu erkennen und zu beseitigen. Gleichzeitig sorgen die Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung für eine kleine Atempause bei der Forcierung des Klimawandels durch den Menschen allein schon durch die Streichung mehrerer Zehntausend Flüge. Vielleicht ist das Coronavirus „ein Schuss vor den Bug“, der die Menschheit in vielen Bereichen zum längst überfälligen Umdenken zwingt. Die aktuelle Entwicklung zeigt vor allem auf, dass ein globales Denken anstatt eines egoistischen Denkens einzelner Länder notwendig ist.

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