Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

BUND bemängelt Schallschutz am Flughafen Leipzig-Halle

Der Flughafen Leipzig-Halle gehört zu den deutschen Airports, in denen auch in der Nacht Flugzeuge starten und landen dürfen. Eigens für die Erweiterung des Fracht- und Passagierbetriebs erhielt der Flughafen eine zweite Start- und Landebahn. Allerdings ergibt sich daraus ein erhebliches Problem: Die Einflugschneise verläuft größtenteils über dicht besiedelten Gebieten. Der dort im Zusammenhang mit den Planfeststellungsverfahren offerierte Lärmschutz ist auch acht Jahre später noch nicht in vollem Umfang realisiert. Die Lärmschutzexperten des BUND fanden heraus, dass nur etwa die Hälfte der Pläne bisher umgesetzt wurde. Aber auch bei den fertig gestellten Teilen des Lärmschutzes rund um den Flughafen Leipzig-Halle gibt es gravierende Mängel.

Was kritisiert der BUND am Schallschutz des Airports genau?

Rund um den Flughafen Leipzig-Halle wurde ein Schallschutzgebiet eingerichtet. Der amtierende Bürgermeister von Leipzig, Burkhard Jung, verweist regelmäßig stolz auf die Ausdehnung des Schallschutzgebiets. Doch bisher erhielten die dort lebenden Menschen lediglich Rollläden oder Lüfter. Von Schallschutzfenstern oder einer Lärmdämmung an den Fassaden ist weit und breit nichts zu sehen. Der Grund sind Schwierigkeiten bei der Bearbeitung der Anträge zur Gewährung der Zuschüsse für Schallschutzmaßnahmen. Prekär wird die Situation nun durch Pläne zum weiteren Ausbau des Flughafens Leipzig-Halle, der vor allem Vorteile für Frachtflüge bringen soll.

Nachtlärm wird sich am Flughafen Leipzig-Halle weiter verstärken

Im Planfeststellungsverfahren waren nächtliche Triebwerksprobeläufe verboten worden. Die Betreibergesellschaft stellte dennoch einen Antrag auf derartige Probeläufe. Die Bürgerinitiativen hielten dagegen und stellten beim Landtag den Antrag auf ein Verbot der Triebwerksprobeläufe in der Nacht. Doch der Landtag schmetterte den Antrag ab. Deshalb gehen die Experten vom BUND davon aus, dass die Flughafengesellschaft die Genehmigung schon bald bekommen wird. Deshalb hat der BUND nun die Stadtverwaltung Leipzig aufgefordert, sich für die Betroffenen im Schallschutzgebiet einzusetzen. Doch Bürgermeister Burkhard Jung befürchtet, dass derartige Maßnahmen Arbeitsplätze am Flughafen Leipzig-Halle gefährden könnte. In dem Zusammenhang wurde die Stadtverwaltung zur Durchführung von Prüfungen der Lärmbelästigung an Musterobjekten aufgefordert, denn die bisher zugrunde gelegten Messungen sind bereits zehn Jahre alt. Der BUND verweist bei seinen Forderungen auf die Besonderheiten des Flughafens. Er weist im Gegensatz zu anderen deutschen Flughäfen eine deutlich erhöhte Flugaktivität in der Nacht auf.

Quelle: Leipziger Internet Zeitung

About Author