Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Brexit: Großbritannien will Einwanderung stark begrenzen

The illuminated Tower Bridge at night

Nach dem Ende Januar 2020 erfolgten Brexit will die britische Regierung neue Regelungen zur Einwanderung in Kraft setzen. Die ersten Hinweise darauf zeigen, dass es künftig schwer wird, nach Großbritannien einzuwandern.

Erste Details zu den künftigen Anforderungen an eine Einwanderung nach Großbritannien stellte die Innenministerin (Priti Patel) am 18. Februar 2020 vor. Danach ergeben sich hohe Anforderungen sogar für den Erhalt eines Arbeitsvisums. Die Neuregelungen zur Einwanderung sollen nach den aktuellen Plänen ab dem 1. Januar 2021 gelten. Der Zeitpunkt resultiert aus der Tatsache, dass zum Jahresende 2020 die mit der Europäischen Union vereinbarten Übergangsregelungen zum Brexit enden.

Was müssen Interessenten für eine Einwanderung nach Großbritannien wissen?

Ob eine Einwanderung nach Großbritannien erfolgen kann oder nicht, soll künftig mit einem Punktesystem entschieden werden. Ein Arbeitsvisum für das Königreich erhalten nur Bewerber, die ein Minimum von 70 Punkten erreichen. Dabei sieht das System eine Punktevergabe in verschiedenen Bereichen vor. Einen Schwerpunkt bildet das erzielbare Einkommen. Dort liegt das Maximum bei 20 Punkten und greift nur dann, wenn das Einkommen mehr als 25.600 Pfund jährlich beträgt. Gute Englischkenntnisse und fundierte Berufsausbildungen bringen ebenfalls bis zu 20 Punkte. Großbritannien denkt bei den Neuregelungen zur Einwanderung nach dem Brexit auch an den europaweit herrschenden Fachkräftemangel. Potentielle Einwanderer mit einer Ausbildung in einem der Berufe mit Fachkräfteengpässen bekommen Bonuspunkte.

Pläne zur Begrenzung der Einwanderung werden kontrovers diskutiert

Boris Johnson und die britische Innenministerin rechnen sich gute Chancen bei der Frage aus, ob der Gesetzesentwurf das Parlament passieren kann. Sie dürfen sich dort auf eine konservative Mehrheit verlassen, die sich hinter die Begrenzung der Einwanderung auf elitäre Bewerber stellen werden. Andere Parteien üben bereits heftige Kritik. Vertreter der Labour-Partei verweisen auf Probleme, die sich in der Wirtschaft ergeben. Viele Branchen benötigen dringend Fachkräfte aus dem Ausland. Die Labour-Vertreter gehen davon aus, dass allein dadurch eine Vielzahl von Ausnahmen zu den Grundsatzregelungen zur Einwanderung nach Großbritannien notwendig werden. Andere Parlamentarier bezeichneten die geplanten Einwanderungsgesetze explizit als fremdenfeindlich. Sie befürchten ebenfalls ein wirtschaftliches Chaos, das vor allem aus der kurzen Zeitspanne resultiert, welche die Unternehmen zur Vorbereitung auf die Neuregelung nutzen können.

Quelle: AFP

About Author