Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Berufliche Qualifizierungen wirken sich deutlich auf den Lohn aus

coin

Jede berufliche Qualifikation bringt ein Plus beim Lohn. Das beweisen offizielle Statistiken zur Lohnentwicklung in Deutschland.

De sogenannte „Lohnschere“ weist qualifikationsabhängige Lohnunterschiede von mehr als 60.000 Euro pro Jahr aus. Das belegen Daten, die im April 2022 von KfW Research vorgelegt wurden. Danach lag der Bruttojahresverdienst bei Beschäftigten ohne Berufsabschluss bei durchschnittlich 14.225 Euro, während Beschäftigte mit Promotion oder Habilitation im Durchschnitt 78.000 Euro pro Jahr verdienten. Zu beachten ist, dass KfW Research als Grundlage Daten aus dem Jahr 2018 nutzt. Die Durchschnittsverdienste dürften sich inzwischen erhöht haben, wobei die der „Lohnschere“ geschuldete Differenz in gleichem Maße steigt.

Wie fielen die Verdiensterhöhungen nach Qualifikationen aus?

Auch an dieser Stelle präsentiert sich eine erhebliche „Lohnschere“ Im Zeitraum von 2010 bis 2020 stiegen die Löhne für Vertreter/-innen der Leistungsgruppe Lg 4 um durchschnittlich 16,5 Prozent. In dieser Leistungsgruppe werden ungelernte und angelernte Beschäftigte zusammengefasst. In der Leistungsgruppe Lg 3 (Fachkräfte mit normalen Aufgabenbereichen) stiegen die Entgelte im Schitt zeitgleich um 20,8 Prozent. Über 24,3 Prozent mehr Lohn durften sich die zur Leistungsgruppe Lg 2 gehörenden Fachkräfte mit langjährigen Erfahrungen und zusätzlichen Qualifikationen freuen. Fachkräfte mit Fachschulstudium oder Hochschulstudium in leitender Position (Leistungsgruppe Lg 1) lagen mit einem Plus von 26,9 Prozent deutlich darüber. Die nach den Leistungsgruppen Lg 1 und Lg 2 entlohnten Beschäftigten machten im betrachteten Zeitraum von 2010 bis 202 in Deutschland ein reichliches Drittel aller abhängig Beschäftigten aus, während lediglich rund 16 Prozent nach den Leistungsgruppen Lg 4 und Lg 5 entlohnt wurden.

In welchen Branchen stiegen die Löhne von 2010 bis 2020 am stärksten?

Spitzenreiter bei den Lohnzuwächsen im Betrachtungszeitraum waren mit einem Plus von 44,9 Prozent Beschäftigte in den Bereichen Forschung und Entwicklung. Auf dem zweiten Rang landeten mit einer Entgelterhöhung von 42,7 Prozent die Beschäftigten von Unternehmen, die Informationsdienstleistungen anbieten. Ein Plus von 41,2 Prozent räumten zeitgleich die Beschäftigten der Branche Verarbeitung von Erden und Steinen ab. Auch der Pflegebereich wurde mit einem Entgeltplus von 37,3 Prozent gut bedacht, während die Beschäftigten im allgemeinen Dienstleistungsbereich sowie im produzierenden Gewerbe im Vergleichszeitraum lediglich Lohnsteigerungen von durchschnittlich 23,4 Prozent erhielten.

Fachkräftemangel bewirkt signifikante Lohnunterschiede

Die Experten von KfW Research verweisen in ihren Kommentaren zu den Statistiken darauf, dass der Fachkräftemangel in vielen Branchen deutlichen Einfluss auf die Entwicklung der Durchschnittsentgelte hat. Viele Unternehmen zahlen übertarifliche Entgelte und bieten zusätzliche Leistungen, um die dringend benötigten Fachkräfte zu bekommen. Als Beispiele geben sie kaufmännische Fachkräfte mit hohem Qualifikationsniveau sowie technische Akademiker an. Wer ein hohes Gehalt haben möchte, sollte sich für einen kaufmännischen Beruf im Bereich Finanz- und Versicherungswesen entscheiden. Dort lag in Deutschland der monatliche Durchschnittsverdienst im Jahr 2020 bei 6.669 Euro. Im Bereich Gastronomie wurde mit 2.142 Euro zeitgleich der niedrigste Durchschnittslohn (brutto) verzeichnet.

Quelle: Statistisches Bundesamt, KfW Research

About Author