
Die Forderung, auf Verpackungen für
In Europa besteht hinsichtlich Alkohol dringender Handlungsbedarf
In Europa gehen pro Jahr rund 5 Prozent aller Todesfälle auf das Konto von Erkrankungen, die durch den regelmäßigen Genuss von Alkohol verursacht werden. Dabei machen alkoholbedingte Krebserkrankungen den größten Anteil aus. Brisant sind in dem Zusammenhang die Resultate einer Umfrage, die im Auftrag der WHO durchgeführt wurde. Nur 39 Prozent der befragten Menschen wussten, dass zu den Kollateralschäden von Alkohol auch Krebserkrankungen gehören können. Gerade einmal 15 Prozent war bekannt, dass Alkoholgenuss zur Entstehung von Brustkrebs beitragen kann. Diese Risiken sind einer der Hauptgründe für die Etablierung eines europäischen Plans zur Reduzierung des kritischen Alkoholgenusses. Genau in diesem Rahmen wünscht sich die Weltgesundheitsorganisation einen gesetzlichen Zwang zur Anbringung von Warnhinweisen.
Deutschland nimmt vorderen Rang beim Konsum von Alkohol ein
Der Verbrauch an reinem Alkohol liegt in Deutschland pro Kopf und Jahr bei mehr als 10 Litern. Dieser Wert liegt sowohl über dem Durchschnitt aller EU-Ländern als auch dem globalen Durchschnittswert. Der Verein Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen weist in seiner Statistik von 1980 bis 2010 eine sinkende Tendenz aus. Seither stagnieren die Werte des Alkoholverbrauchs. In den letzten beiden Jahrzehnten ging der Pro-Kopf-Bierverbrauch von rund 125,5 Litern (2005) auf zuletzt rund 92 Liter zurück. Diese Reduzierung wurde jedoch kompensiert durch die zeitgleich steigenden Umsätze bei den sogenannten Alkopops, die vor allem bei jungen Menschen sehr beliebt sind. Zudem ist bekannt, dass deutschlandweit bei rund 9 Millionen Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren ein problematischen Alkoholkonsum vorliegt. Es steht deshalb die Frage, warum auf nationaler Ebene noch keine Warnhinweise gefordert wurden. Könnte es sein, dass der Staat die immensen Einnahmen aus der Branntweinsteuer und der Alkopopsteuer nicht schmälern möchte? Beide Steuerarten brachten es zuletzt zusammen auf rund 3,125 Milliarden Euro pro Jahr.
Quelle: WHO, Bundesgesundheitsministerium, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V.
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