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Bausparverträge wieder auf dem Vormarsch

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Die steigenden Zinsen haben im vergangenen Jahr wieder mehr Menschen dazu bewogen, einen Bausparvertrag abzuschließen.

Mittlerweile schwächt sich der Boom allerdings bereits wieder ab. Bernd Hertweck, Vorstandsvorsitzender des Verbands der Privaten Bausparkassen geht von einem Plus von 15 Prozent für das abgelaufene Jahr aus. Dieses Plus erwarte man sowohl bei der Anzahl der Neuverträge, als auch bei der Bausparsumme.

Boom der Bausparverträge

Für die Bausparkassen bedeutet das, dass sie auf hohem Niveau zulegen können, wenngleich sich der Boom zuletzt etwas abgeschwächt hat. 2022 haben die Bausparkassen rund 895.000 Verträge über 59,4 Milliarden Euro Bausparsumme abgeschlossen. Das waren 47 Prozent mehr Volumen als noch im Jahr 2021. Die Zahl der Neuverträge stieg 2022 im Jahresvergleich um 15 Prozent.

Für das Gesamtjahr 2023 lag den Landesbausparkassen (LBS) zwar noch keine Prognose vor, allerdings setzte sich die positive Entwicklung im Neugeschäft zumindest in den ersten drei Quartalen fort. Laut eigenen Angaben wurden in dieser Zeit rund 382.000 neue Bausparverträge abgeschlossen. Diese hatten ein Volumen von 24,9 Milliarden Euro.

Das entspricht laut LBS-Verbandsdirektor Axel Guthmann einem Zuwachs von 7,7 Prozent bei der Anzahl der Verträge, sowie einem Plus von 4,4 Prozent bei der Bausparsumme. Für das Gesamtjahr 2022 lagen die Zuwächse noch im zweistelligen Bereich.

Hauptmotive für einen Bausparvertrag

Die Hauptgründe, die für den Abschluss eines Bausparvertrages sprechen, sind dabei nahezu unverändert: Verbraucher wollen damit Eigenkapital aufbauen, aber gleichzeitig auch günstige Zinsen für spätere Baudarlehen sichern. Insbesondere die „Vorsorge für die Heizwende“ war ein entscheidendes Nachfragemotiv, so Hertweck weiter.

Grundsätzlich teilen sich Bausparverträge in zwei Phasen auf: Die Ansparphase, in der regelmäßig Geld in die Vertrag eingezahlt wird und die Kreditphase. Nach einigen Jahren der Einzahlung erhalten die Bausparer das Recht auf einen zinsgünstigen Kredit. Die Kreditzinsen können somit schon heute für deutlich später gelagerte Ziele gesichert werden. Guthabenzinsen während der Ansparphase werden ebenfalls ausgezahlt.

Allerdings sorgte die jahrelange Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) für geringe Nachfragen in der Bausparbranche. Die günstigen Kredite gab es nun auch von der Bank. Nach der Zinswende der EZB ab Mitte 2022 wendete sich das Blatt jedoch: Immobilienkredite haben sich deutlich verteuert, die Nachfrage nach Bausparverträgen ist wieder kräftig gestiegen.

Bausparkassen blicken vorsichtig optimistisch in die Zukunft

Auch der Blick in die Zukunft stimmt die privaten Bausparkassen vorsichtig optimistisch. Zuletzt sind die Immobilienzinsen leicht gesunken, so dass die Institute zunächst von einer Seitwärtsentwicklung ausgehen. Mittelfristig könnte es zu kleinen Rücksetzern kommen. Die große Zinswende zurück nach ganz weit unten sieht die Branche jedoch nicht. Zudem sind energetische Sanierungen zwingend erforderlich. Zwar ist der Sanierungszwang der EU vom Tisch, da Heizen aber zunehmend teurer wird, wird es auch unumgänglich, das eigene Haus energetisch fit zu machen. Hier kann der Bausparvertrag ebenfalls hilfreich sein.

Quelle: dpa

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