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BASF-Unglück Ludwigshafen: Zwei Tote bestätigt

Nach der gewaltigen Explosion auf dem Gelände von BASF in Ludwigshafen sind mehrere Menschen verletzt worden. Bis gestern Abend konnten zwei Tote geborgen werden, zwei weitere Menschen werden noch vermisst. Bei den Toten handelt es sich um Mitarbeiter des Unternehmens, wie dieses mitteilte. Insgesamt sechs Personen wurden verletzt.

Wie kam es zur BASF-Explosion?

Uwe Liebelt, Werksleiter bei BASF, drückte sein Bedauern über das Drama aus und sein Mitgefühl gegenüber den Angehörigen und Betroffenen. Die Explosion ist bei Arbeiten an einer Rohrleitungs-Trasse entstanden. Bis zum Abend dauerten die Löscharbeiten auf dem Gelände des Chemiekonzerns noch an. 50 bis 60 Feuerwehrleute waren in Ludwigshafen im Einsatz. Zunächst hieß es, man wolle das Feuer kontrolliert abbrennen lassen. Allerdings konnten in der Luft und am Boden keine erhöhten Werte gefährlicher Stoffe gemessen werden, erklärte BASF.

Bis zum Abend blieb die konkrete Ursache des Feuers unklar, man werde aber alles daran setzen, die Ursache schnellstmöglich aufzuklären, so Liebelt weiter. Bisher ist auch noch nicht bekannt, welcher chemische Stoff in Brand geraten sei. Sowohl Flüssiggase, als auch brennbare Flüssigkeiten werden im Hafen verladen.

Nach der Explosion hat BASF einen Großteil seiner Produktion im Stammwerk Ludwigshafen stillgelegt. Insgesamt 14 Anlagen wurden heruntergefahren, darunter auch die Steamcracker, in denen Rohbenzin zerlegt wird, um die daraus gewonnenen Produkte anschließend weiter zu verarbeiten.

Laut aktuellen Angaben ereignet sich der Zwischenfall gestern Vormittag gegen 11:20 Uhr. Zunächst habe es in einem Leitungsgraben am Hafen gebrannt. Von dort aus seien brennbare Flüssigkeiten von Schiffen aus in die BASF-Tanks gepumpt worden. In der Nähe habe man zudem an Rohren gearbeitet. Die Werksfeuerwehr war bereits zehn Minuten später vor Ort, doch dann kam es zu der Explosion. Deren Flammen waren kilometerweit zu sehen. Die Anwohner in der Umgebung wurden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen, die Fenster und Türen geschlossen zu halten. Klima- und Lüftungsanlagen sollten sie abschalten. Bis zum späten Nachmittag wurden die Flammen unter Kontrolle gebracht.

Landtag plant nach BASF-Explosion Sondersitzung

Malu Dreyer, Ministerpräsidentin in Rheinland-Pfalz dankte zunächst den Einsatzkräften für ihre Arbeit. Außerdem drückte auch sie ihr Mitgefühl für die Betroffenen und ihre Angehörigen aus. Gleichzeitig kündigten die Koalitionsfraktionen im Mainzer Landtag an, eine Sondersitzung einzuberufen.

In dieser sollten die zuständigen Ausschüsse beraten, wie es zu dem aktuellen Vorfall kommen konnte und welche Folgen dadurch für Mensch und Natur in der Region ausgehen. Dabei hatte es bereits vor der Explosion am Montagmittag eine Verpuffung an einem Filter in einem BASF-Werk im hessischen Lampertheim gegeben. Insgesamt vier Menschen wurden dabei verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Anlage wurde kurzerhand abgestellt. Allerdings stehe der Vorfall in Lampertheim, der sich am Montagmorgen ereignet hatte, in keinem Zusammenhang mit der Explosion in Ludwigshafen, wie BASF mitteilte.

Quelle: dpa

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