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Arbeitskräftemangel durch boomendes Paketgeschäft

Online-Shopping gewinnt zunehmend an Bedeutung. Durch den boomenden Onlinehandel steigt jedoch auch das Paketaufkommen stetig weiter an. Und da liegt der Hase im Pfeffer, denn die zahlreichen Zustellfirmen haben immer mehr Probleme, ausreichend Nachwuchskräfte zu finden. Zwar gibt es bereits Ideen, Pakete per Drohne oder Roboter zustellen zu lassen, doch noch ist das ferne Zukunftsmusik.

Verdoppelung des Paketgeschäfts erwartet

So sucht etwa Hermes händeringend nach Arbeitskräften. Das Unternehmen aus Hamburg beschäftigt derzeit 11.000 eigene Mitarbeiter, im Durchschnitt kommen noch einmal so viele Mitarbeiter dazu, die bei Subunternehmen angestellt sind. Dabei wird das Volumen der verschickten Pakete auch in den nächsten Jahren weiter ansteigen, einige Experten gehen sogar von einer Verdopplung bis 2025 aus. Der Arbeitskräftemangel wird sich aber auch in Zukunft kaum entspannen.

Alternativen sind daher gefragt, so dass die Paketshops immer wichtiger werden. Aber auch Crowd-Delivery, also die Zustellung durch Privatpersonen, oder der Einsatz von Robotern sind Überlegungen. Jedoch sind diese Überlegungen weit in die Zukunft gerichtet und können derzeit nicht durchgeführt werden.

Die Deutsche Post DHL geht ganz neue Wege. Die Bonner haben vor wenigen Wochen eine Kooperation mit der Bundeswehr abgeschlossen. Darin geht es um die Integration von ehemaligen Soldaten in den zivilen Arbeitsmarkt. Gut 10.000 bis 15.000 Soldaten verlassen Jahr für Jahr die Bundeswehr und müssen dann auf dem zivilen Arbeitsmarkt untergebracht werden. Diese Arbeitskräfte sieht die Post als zuverlässig, hoch motiviert und qualifiziert an und will sie deshalb als Paketzusteller einsetzen, so Jürgen Gerdes, zuständiges DHL-Vorstandsmitglied für Pakete.

DHL plant 30.000 neue Stellen bis 2020

Dabei ging es auch bei DHL nicht reibungslos mit dem Aufbruch ins neue Zeitalter. Vor zwei Jahren gründete das Unternehmen regionale Paketfirmen. Aufgrund dieser Tatsache entbrannte ein Streit mit der Gewerkschaft Verdi, die eine schlechtere Bezahlung der Zusteller in diesen regionalen Paketfirmen fürchtete. Die Post forderte jedoch, dass man sich an die Kosten des Wettbewerbs anpassen müsse und das sei nur mit den regionalen Paketfirmen möglich.

Mittlerweile sind die 46 Zustellfirmen eine wichtige Säule im Unternehmen geworden. Bereits 9.000 Menschen konnten bei diesen Firmen in den letzten Jahren einen festen Job finden, gut 5.000 von ihnen seien vom externen Arbeitsmarkt gekommen, beim Rest handele es sich um ehemalige Post-Mitarbeiter, die dort jedoch nur befristet beschäftigt waren. Aktuell beschäftigt DHL 103.000 Menschen alleine für die Aufgaben im Bereich der Paketzustellung.

Ursprünglich hatte man bis 2020 10.000 neue Stellen versprochen, bis 2025 wollte man die Stellenzahl sogar auf 20.000 verdoppeln. Frank Appel, Chef bei der Post, zeigte sich zuversichtlich, dass die positive Entwicklung der vergangenen Jahre auch weiter anhalten wird. Das versprechen ebenso die Zahlen des Bundesverbands Paket und Expresslogistik (BIEK). Alleine 2016 beschäftigten die Unternehmen der Kurier-, Paket- und Expressdienste 215.000 Menschen, wobei die Tendenz weiter steigend ist. Klaus Esser von der Kölner KE Consult, welche regelmäßige Studien für den Verband erstellt, schätzt, dass alleine bis 2020 in diesem Bereich 30.000 neue Stellen geschaffen werden können.

Quelle: dpa

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