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70-jähriges Jubiläum der „Kon-Tiki“-Überfahrt

Am 28. April 1947 startete Thor Heyerdahl mit der „Kon-Tiki“ ein Experiment, welches zeigen sollte, dass der Pazifik auch mit einem Floß aus Balsaholz überquert werden kann. Damit sollte der Beweis zur Besiedelung von Polynesien von Peru aus schon zu Zeiten vor der Entdeckung durch Christoph Kolumbus möglich war. Heute kann das einmastige Floß, mit dem Thor Heyerdahl und seinen Begleitern Bengt Danielsson, Knut Haughland, Erik Hesselberg, Thorstein Raaby und Herman Watzinger die Überquerung des Pazifiks gelang, in einem eigens dafür eingerichteten Museum in der norwegischen Landeshauptstadt Oslo bewundert werden.

Die „Kon-Tiki“ beendete ihre Mission erfolgreich

Für den Bau des Floßes verwendeten Thor Heyerdahl und seine Begleiter nur Materialien, welche auch zu den Zeiten der Besiedelung Polynesiens verfügbar waren. Dazu gehörten Stämme aus Balsaholz, Pinienholz und Mangrovenholz. Das Deck wurde aus Bambusgeflecht gebildet. Die auf dem Floß befindliche Hütte wurde mit den Blättern von Bananenbäumen eingedeckt. Zur Sicherheit der Besatzung gab es an Bord neben den traditionellen Lebensmitteln (Kürbisse, Gemüse, Süßkartoffeln und Kokosnüsse) auch konservierte Rationen der US-Army. Sie erwiesen sich jedoch bei der Überfahrt der „Kon-Tiki“ als überflüssig, da die Mannschaft beim Fischfang während der Fahrt sehr erfolgreich war. Für die Navigation wurden lediglich ein Sextant und ein Kompass benutzt. Der einzige wirkliche Unterschied zu den historischen Fahrten war, dass das Floß von Thor Heyerdahl mehrere Funkgeräte zur Verfügung hatte.

Das Expeditionsfloß „Kon-Tiki“ startete am 28. April 1947 von der Stadt Callao in Peru. Aus Gründen der Sicherheit der küstennahen Schifffahrtsrouten wurde es ein Stück auf den Pazifik geschleppt. Für das Vorankommen wurden die Schubkraft des Humboldtstroms und des Winds genutzt. Am 7. August 1947 lief die „Kon-Tiki“ an der Küste Polynesiens auf einem Riff auf. Bis dahin hatten Thor Heyerdahl und seine Begleiter eine Strecke von rund 7.000 Kilometern mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 1,5 Knoten zurückgelegt.

Was bewies die Mission der „Kon-Tiki“?

Thor Heyerdahl konnte das Ziel der Mission erreichen und beweisen, dass eine Besiedelung von Polynesien von Peru aus möglich war. Das stellt allerdings keinen schlagkräftigen Beweis dafür dar, dass es tatsächlich so war. Außerdem wurde mit der Überfahrt der „Kon-Tiki“ die Behauptung widerlegt, ein Floß dieser Größenordnung ließe sich gar nicht steuern. Bei der Expeditionsfahrt entdeckten Thor Heyerdahl und seine Begleiter mit der Schlangenmakrele eine neue Art der Meeresbewohner. 2012 wurde die Mission zum Inhalt eines dokumentarischen Spielfilms.

Quelle: kon-tiki.no

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