Die Anzahl der Firmenpleiten in Deutschland steigt deutlich – zuletzt sogar um 19,5 Prozent, wie aus aktuellen Daten hervorgeht.
Die Konjunkturflaute ist damit längst bei den Unternehmen angekommen. Im September 2023 stieg die Anzahl der beantragten Regelinsolvenzen um 19,5 Prozent im Vergleich zum September 2022. Das teilte jetzt das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Auch im August kletterte der Wert um 13,8 Prozentpunkte nach oben.
Keine genaue Zeiteinteilung möglich
Allerdings erklärten die Statistiker, dass die Insolvenzen erst dann in die Statistik einfließen, wenn die erste Entscheidung des Gerichts gefallen ist. Der ursprüngliche Insolvenzantrag liegt damit meist um die drei Monate zurück.
Angesichts der kontinuierlich steigenden Zahlen spricht die zuständige Direktorin vom Statistischen Bundesamt, Susanne Hagenkort-Rieger, von einer regelrechten Insolvenzwelle in Deutschland. Auf dem Kurznachrichtendienst X schrieb sie, dass die absoluten Werte jetzt erst wieder auf dem Vor-Corona-Niveau liegen. Dennoch geht sie von weiter steigenden Zahlen aus. Teilweise wurden die Insolvenzantragspflichten nämlich während der Coronapandemie ausgesetzt. Es könnte also durchaus sein, dass aufgrund dessen sogenannte „Zombie-Unternehmen“ mitgeschleppt worden seien. Diese gingen nun in die Insolvenz.
Endgültige Zahlen bis Juli 2023
Mittlerweile gibt es endgültige Zahlen für den Juli 2023. Die Amtsgerichte meldeten für den Monat 1.586 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das sind 37,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Forderungen der Gläubiger lagen laut den Gerichten bei rund 3,1 Milliarden Euro. Ein Jahr vorher waren es „nur“ 0,8 Milliarden Euro.
Staatliche Hilfen und teilweise ausgesetzte Insolvenzantragspflichten hatten in den letzten Jahren die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland auf einem niedrigen Niveau gehalten. Die Experten hatten daher für das laufende Jahr schon seit längerem einen deutlichen Anstieg erwartet, der sich nun auch bewahrheitet.
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