Alleine in den letzten 15 Jahren ist demnach der
13,7 Milliarden mehr Tagesdosen Antibiotika
Für die aktuelle Untersuchung haben die Forscher die Verkaufsdaten von Antibiotika aus über 76 Ländern genauer untersucht. Die Daten stammten aus den Jahren 2000 bis 2015. Aus diesen Daten schlossen die Wissenschaftler auch auf weltweite Trends.
Die DDD sind eine Einheit, die von der
Ärmere Länder haben Antibiotika-Verbrauch verdoppelt
Die Zunahme beim Antibiotika-Verbrauch ist den aktuellen Daten zufolge vor allem in ärmeren und aufstrebenden Ländern besonders dramatisch gewesen, wie die Forscher in der Fachzeitschrift „PNAS“ berichteten. Zwischen 2000 und 2015 ist dort der Verbrauch um 114 Prozent angestiegen und hat sich demnach mehr als verdoppelt. Im Gesamtdurchschnitt ergab sich ein Plus von 77 Prozent pro 1.000 Einwohner und Tag. Die Unterschiede erklären die Forscher vor allem mit dem Bevölkerungswachstum.
Die aktuellen Veränderungen haben auch zu Änderungen im Ranking der Länder geführt. So waren
Steigender Antibiotika-Verbrauch fördert Resistenzen
Problematisch ist der ansteigende Antibiotika-Verbrauch vor allem deshalb, weil dieser zu Resistenzen bei Bakterien führt. Schon heute gibt es eine ganze Reihe von Bakterien, die nicht mehr auf Antibiotika ansprechen. Durch zufällige Veränderungen im Erbgut werden zunächst einzelne Bakterien resistent. Treffen sie auf das Antibiotikum, so überleben sie als einzige und können sich weiter vermehren. Je häufiger dies geschieht, umso höher auch die Zahl der resistenten Bakterien.
Deshalb sollten Ärzte einen bewussteren Umgang mit Antibiotika anstreben. Natürlich helfen diese in vielen Fällen, lindern Beschwerden oder können gar Leben retten. Allerdings werden sie zunehmend häufiger auch unnötig verschrieben, etwa bei Erkältungen, die von Viren verursacht werden. In den ärmeren Ländern werden Antibiotika sogar häufig unkontrolliert verkauft. Eine Verschreibungspflicht ist dort kaum denkbar.
Quelle: dpa
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