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Anteil erneuerbarer Energien bei der Stromerzeugung 2022 weiter gestiegen

Windräder & Solaranlage

Wie hat sich der Energiemix in Deutschland durch die Folgen des Ukrainekriegs im Jahr 2022 verändert? Erneuerbare Energien steigen zwar, aber nicht schnell genug.

Man sollte meinen, dass erneuerbare Energien im vergangenen Jahr durch die Gasknappheit deutlich Fahrt aufgenommen haben. Doch ein Vergleich der Werte aus den Jahren 2021 und 2022 zeigt lediglich ein Plus von vier Prozent. Der Gesamtanteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung in Deutschland macht beim Jahreswert 46,3 Prozent aus, womit der aus konventionellen Energieträgern erzeugte Strom noch immer mit 53,7 Prozent überwiegt.

Wie haben sich die Anteile der einzelnen Energieträger verschoben?

Als eine Folge der Gaskrise reduzierte sich der Anteil des aus Erdgas erzeugten Stroms von 12,6 Prozent im Jahr 2021 auf 11,4 Prozent in Jahr 2022. Zeitgleich stieg der Anteil des Kohlestroms von 30,2 auf 33,3 Prozent. Das größte Minus bei den konventionellen Energieträgern wies erwartungsgemäß der Strom aus Kernenergie auf. Er lag 2021 noch bei 12,6 Prozent und machte im vergangenen Jahr nur noch 6,4 Prozent aus.
Den positiven Trend bei den erneuerbaren Energie feuerte vor allem die Windenergie an. Nach einem Anteil von 21,6 Prozent im Jahr 2021 wurde 2022 eine Steigerung um 2,5 Prozent auf nunmehr 24,1 Prozent verzeichnet. Beim Strom aus Photovoltaiksystemen belief sich das Plus auf 1,9 Prozent, sodass der Anteil letztes Jahr bei insgesamt 10,6 Prozent lag. Der Beitrag von Biogas zur Stromerzeugung in Deutschland blieb mit 5,8 Prozent gleich und bei der Nutzung der Wasserkraft schlug ein Minus von 0,3 Prozent zu Buche.
Diese Zahlen beziehen sich nach den Angaben des Statistischen Bundesamts auf das Volumen der Netzeinspeisung des in Deutschland erzeugten Stroms. Die Anteile des Eigenverbrauchs von Strom aus erneuerbaren Energien sowie Stromimporte wurden dabei nicht berücksichtigt.

Welche positiven Aspekte bei erneuerbaren Energien brachte 2022?

Der Stromverbrauch aus den öffentlichen Netzen in Deutschland ging zurück, denn es mussten 2022 rund 1,9 Prozent weniger Strom als im Vorjahr eingespeist werden. Ob dadurch der Stromverbrauch insgesamt gesunken ist, lässt sich aus dieser Angabe nicht ableiten, denn dafür müssten parallel die Veränderungen des Eigenverbrauchs beispielsweise beim Solarstrom berücksichtigt werden. Bei der installierten Leistung bei Photovoltaikanlagen schlug 2022 ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu Buche. Dieser Trend muss sich in den nächsten Jahren verstärken, wenn die Energiewende gelingen soll. Zudem hat es Deutschland geschafft, 2022 im Vergleich zum Vorjahr rund 4,8 Prozent weniger Strom aus dem Ausland importieren zu müssen. Vor allem die Stromimporte aus Frankreich sind drastisch gesunken. Trotzdem blieb Frankreich mit einem Volumen von 49,3 Milliarden Kilowattstunden für Deutschland der wichtigste ausländische Stromlieferant. Gleichzeitig stiegen die Stromexporte binnen Jahresfrist um 8,5 Prozent auf nunmehr rund 76,3 Milliarden Kilowattstunden.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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