Die Analytische Task Force, kurz ATF, ist eine Sondereinheit, welche bei einigen Berufsfeuerwehren sowie beim Landeskriminalamt Berlin angesiedelt ist. Momentan gibt es sieben solcher Standorte, von denen aus das gesamte Gebiet der Bundesrepublik abgedeckt werden kann. Neben dem Landeskriminalamt Berlin gehören dazu auch die Feuerwehren in Dortmund, Hamburg, Köln, Mannheim und München. Der neueste Standort ist die Feuerwehr Leipzig. Sie löste den Standort in Sachsen-Anhalt ab. Jede der Sondereinheiten ist für ein Gebiet mit einem Radius von 200 Kilometern rund um den Hauptsitz verantwortlich.
Welche Geschichte hat die analytische Task Force?
Die Einrichtung der ATF wurde bereits im Jahr 2002 geplant. Sie war ein Bestandteil der Strategien, die zum Schutz der deutschen Bevölkerung nach den Anschlägen des 11. September 2001 entwickelt wurden. Zu den Aufgaben der analytischen Task Force gehört deshalb auch die Erarbeitung von Strategien für Einsatzmaßnahmen wie die Evakuierung und Warnung der Bevölkerung sowie die Dekontamination nach Unfällen und Anschlägen, bei denen gefährliche Stoffe freigeworden sind. Zuerst standen nur die chemischen und radioaktiven Stoffe im Fokus. Im Jahr 2012 wurde die Zuständigkeit der analytischen Task Force auch auf biologisch wirksame Stoffe ausgeweitet. Eigens dafür wurde die ATF-B gebildet.
Welche weiteren Aufgaben bewältigt die ATF?
Die Hauptaufgaben der ATF sind die Erkundung und Identifikation gefährlicher Stoffe. Dafür werden auch Technologien der Fernüberwachung eingesetzt. Anhand der toxikologischen Auswertung entwickeln die ATF-Spezialisten Maßnahmenpläne und beraten die Einsatzleitungen vor Ort. Dabei werden auch die Prognosen zur Lageentwicklung erstellt und in die Maßnahmenpläne einbezogen. Außerdem kommt die analytische Task Force präventiv zur Bewertung des Gefährdungspotentials bei Großveranstaltungen zum Einsatz. Beispiele dafür sind der Besuch des Papstes im Jahr 2011 sowie der Nato-Doppelgipfel, der im Jahr 2009 in Baden-Baden stattfand.
Wissenswerte Fakten zum neuen ATF-Standort Leipzig
In der analytischen Task Force Leipzig werden künftig zwei Dutzend speziell ausgebildete Sicherheitskräfte tätig werden. Sie stammen aus dem Personalbestand der Berufsfeuerwehr Leipzig. Neueinstellungen für die ATF Leipzig gibt es nicht. Für die technische Ausstattung des neuen Standorts trägt der Bund mit einer Summe von 1,2 Millionen Euro bei. Davon wird beispielsweise die Anschaffung und Ausstattung von zwei Erkundungswagen, einem Gerätewagen sowie des Fahrzeugs der ATF-Einsatzleitung finanziert.
Quelle: bbk.bund.de, LVZ
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