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Amazon goes Bio: Märkte reagieren geschockt

Amazon ist weltgrößter Onlinehändler, doch das reicht dem Internetriesen offenbar nicht. Jetzt steigt das Unternehmen auch groß in den stationären Lebensmitteleinzelhandel, insbesondere ins Bio-Geschäft ein. Wie jetzt bekannt wurde, will Amazon die Bio-Kette Whole Foods Market für 13,7 Milliarden US-Dollar übernehmen.

Stationäre Händler durch Amazon unter Druck

Schon in den vergangenen Jahren hatte Amazon die stationären Händler massiv unter Druck gesetzt, indem der Online-Riese sein Angebot immer stärker ausbaute. Zuletzt machte das Programm Amazon Fresh von sich reden, mit dem Amazon nun auch den Vorstoß auf den Lebensmittelmarkt gewagt hatte. Das alleine reichte Amazon aber nicht und so stieg das Interesse am Einstieg ins stationäre Geschäft. Mehrere Buchläden hat der Online-Riese bereits eröffnet, aktuell gibt es Pläne für kleinere High-Tech-Supermärkte und vieles mehr.

Der amerikanische Einzelhandels-Riese Walmart baute dagegen sein Online-Geschäft immer weiter aus. Am Freitag kaufte Walmart den Modehändler Bonobos für 310 Millionen US-Dollar. Diese beiden Geschäfte haben die Marktakteure am Freitag massiv verunsichert. So sank die Aktie von Wal-Mart um rund sieben Prozent gegenüber dem Handelsstart. Doch auch andere Unternehmen sind von der Unsicherheit der Investoren betroffen. Walmarts Konkurrent Kroger musste ein Minus von 15 Prozent hinnehmen.

Internationale Auswirkungen des Amazon-Deals

Auch international waren die Auswirkungen des Amazon-Deals deutlich zu spüren. So verlor die Aktie des niederländischen Konzerns Ahold zwischenzeitlich mehr als sieben Prozent, die Aktien von Carefour sanken kurzzeitig um mehr als zwei Prozent und auch der britische Konkurrent Sainsburry blieb nicht verschont und stürzte um vier Prozent ab. In Deutschland war der Metro-Konzern betroffen, dessen Aktien 1,5 Prozent verloren.

Nach jüngsten Angaben aus dem Frühjahr hat Whole Foods Markets rund 461 Supermärkte für Lebensmittel betrieben. 440 davon wurden in den USA geführt, zwölf in Kanada und neun in Großbritannien. 1978 wurde Whole Foods Market gegründet. Von Anfang an hat man sich bei dem Unternehmen auf hochwertige, aber auch teure Lebensmittel spezialisiert.

Wie Amazon jetzt erklärte, seien im Kaufpreis von 13,7 Milliarden US-Dollar auch die Schulden von Whole Foods Market enthalten. Zuletzt hatte das Unternehmen die Schulden auf 3,1 Milliarden US-Dollar beziffert. Der Schlusskurs vom Donnerstag lag bei 33 US-Dollar pro Aktie. Der Kurs stieg auf satte 42 US-Dollar pro Aktie nach den Ankündigungen vom Freitag.

Quelle: dpa

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