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ADAC rügt Ölkonzerne: Spritpreise zu hoch

Many Cars Parked On Street In City In Sunny Summer Day. Row Of C

Der ADAC hat die Preise an deutschen Tankstellen scharf kritisiert. „Benzin ist derzeit sehr deutlich zu teuer“, heißt es. Die aktuellen Preise an den Zapfsäulen werden weder durch den Dollarkurs noch durch die Rohölpreise erklärt.

Zwar hat der Tankrabatt eine Entlastung gebracht, doch der Preisrückgang fiel weniger stark als erwartet aus. Der ADAC rügt daher die viel zu hohen Spritpreise hierzulande, wie ein Sprecher gegenüber der „Bild“-Zeitung mitteilte.

Spritpreise von Rohlpreis entkoppelt

Bereits in der ersten Märzhälfte, kurz nach der Invasion Russlands in die Ukraine, wurden die Kraftstoffpreise von den Rohölpreisen entkoppelt. „Die Preise an den Tankstellen stiegen viel stärker als der Ölpreis der Sorte Brent“, so der Sprecher weiter.

Von dieser Entwicklung profitieren laut ADAC vorwiegend die Mineralölkonzerne. Nach Angaben des Clubs haben sie ihre Margen „mehr als verfünffacht“. Damit die Preise wieder fallen, müsse man auf „preissensible“ Verbraucher setzen. Sie könnten durch ihr Tankverhalten das Marktgeschehen beeinflussen.

Ölkonzerne unter Beschuss

Generell stehen die Ölkonzerne derzeit massiv in der Kritik. So wollten die Spritpreise nach Einführung des Tankrabatts zunächst nicht sinken. Sofort wurden die Ölkonzerne unter Verdacht gestellt, die Differenz in die eigenen Taschen gewirtschaftet zu haben. Allerdings hat eine Studie diesen Vorwurf zuletzt widerlegt.

Der Tankrabatt, der zum 01. Juni 2022 eingeführt wurde, wurde der Untersuchung zufolge an die Autofahrer weiter gegeben. Das zeige ein Vergleich der Spritpreise zwischen Deutschland und Frankreich, wie es im Benzinpreisspiegel des RWI Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung hieß.

Trotzdem sind die Spritpreise vergleichsweise hoch geblieben. Laut einem Beratergremium der Bundesregierung könnte das an grundsätzlichen Wettbewerbsproblemen auf dem Ölmarkt liegen. Diese seien bereits vor der Energiekrise und der Einführung des Tankrabatts deutlich gewesen, so Jürgen Kühling, Vorsitzender der Monopolkommission.

Auch das ist ein Grund dafür, warum Wirtschaftsminister Robert Habeck dem Kartellamt schärfere Eingriffsmöglichkeiten geben will. So sollen Sektoruntersuchungen vereinfacht werden und Unternehmen könnten, sofern sie ihre Marktmacht missbrauchen, Gewinne abgeschöpft werden. Entflechtungen sieht Habeck dann als letztes Mittel vor.

Quelle: dpa

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