Derzeit ist über dem Mittelmeer ein Sturmtief unterwegs, bei dem viele Meteorologen davon ausgehen, dass es zum
Wo ist das Risiko von Einschränkungen besonders groß?
Am Wochenende sind vor allem der Norden Italiens und der Süden Frankreichs betroffen. Dort werden Regenmengen von stellenweise mehr als 100 Liter pro Quadratmeter binnen weniger Stunden erwartet. Das heißt, Reisende müssen an den Küsten mit schweren Sturmfluten und in den genannten Regionen mit Überschwemmungen und Erdrutschen rechnen. Die Windspitzen könnten 120 Kilometer pro Stunde überschreiten. Auch schwere Hagelschläge und die lokale Bildung von Tornados schließen die Meteorologen derzeit nicht aus. Ein offizielles Bulletin der NOAA liegt aktuell (17. Oktober 2019, 11:00 Uhr) noch nicht vor. Ursache für die kritische Wettersituation im westlichen Mittelmeer ist das Tiefdruckgebiet „Thilo“, das kalte Luftmassen über die warmen Fluten des Mittelmeers bringt. Solche brisanten Wetterlagen gab es in den letzten Jahren im Herbst regelmäßig. Im November 2017 und September 2018 sorgten die Medicane „Numa“ und „Zorbas“ vor allem in Griechenland für Schäden durch Starkregen.
Wissenswerte Fakten rund um die Medicanes
Medicanes sind die über dem Mittelmeer auftretenden Pendants zu den Hurrikanen über dem Atlantik und den Zyklonen an der Westküste des Pazifiks. Allerdings treten die Medicanes wesentlich seltener auf. Bisherige Statistiken weisen durchschnittlich ein solches Ereignis pro Jahr auf. Hauptsaison ist der Herbst, wenn (wie aktuell) kalte Luftmassen auf das vom Sommer noch warme Wasser des Mittelmeers treffen. An ihrer Entstehung wirkt außerdem der sogenannte Scirocco mit. Dabei handelt es sich um heiße Luftmassen aus Richtung Süden, die ihre Energie über der Sahara gesammelt haben. Medicane wandern üblicherweise von Westen nach Osten über das Mittelmeer. Verantwortlich dafür ist die Westwinddrift. Von einem Medicane wird dann gesprochen, wenn die Windgeschwindigkeit einen Wert von 112 Kilometern pro Stunde überschreitet. Die „Mittelmeer-Hurrikane“ haben im Vergleich zu den atlantischen Hurrikanen und asiatischen Zyklonen nur eine kurze Lebensdauer. Medicane dauern im Schnitt höchstens zwei Tage, weil sie im Gegensatz zu den Zyklonen und Hurrikanen kein sich selbst stabilisierendes System sind.
Quelle: ntv, NOAA
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