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Achtung Pendler und Reisende: ver.di bestreikt den ÖPNV

Wichtige Termine

Unter dem Motto „Jetzt streikt’s“ will die Gewerkschaft ver.di in der Kalenderwoche 40/2020 den Druck auf den Bund und die Kommunen verstärken.

Die Warnstreiks im ÖPNV hält ver.di für notwendig, nachdem auch die zweite Verhandlungsrunde zwischen den Gewerkschaftsvertretern sowie den Verhandlungsführern der Arbeitgeber ergebnislos verlaufen ist. Die Arbeitgebervertreter wollen erst Ende Oktober 2020 ein Angebot vorlegen und stehen zudem einer Vereinheitlichung der Tarifverträge ablehnend gegenüber. Das ist allerdings eine der Hauptforderungen der Gewerkschaft, die allein im ÖPNV die Interessen von rund 87.000 Beschäftigten vertritt.

Erste Warnstreiks von ver.di brachten kein Ergebnis

Die Vertreter der Arbeitgeber halten an ihrem Plan für ein neues Angebot in vier Wochen fest, obwohl es bereits in der laufenden Woche erste Warnstreiks gab. Sie begannen am 22. September 2020 im Nordosten der Bundesrepublik. Nun wollen die ver.di-Verantwortlichen zusammen mit den Gewerkschaftsmitgliedern mehr Druck aufbauen. Es geht in den aktuellen Verhandlungsrunden nicht nur um die im ÖPNV beschäftigten Arbeitnehmer, sondern um alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Für sie will ver.di eine vollständige Angleichung der Entgelte in allen 16 Bundesländern erreichen. Derzeit müssen Beschäftigte in den östlichen fünf Bundesländern noch mit erheblichen Nachteilen leben. Sie finden sich genauso bei der verlangten Arbeitszeit. Dort soll nach dem Willen der Arbeitgebervertreter eine Angleichung erst in fünf Jahren kommen. Eine solche Differenzierung ist ganze drei Jahrzehnte nach der deutschen Wiedervereinigung nicht mehr hinnehmbar. Darüber hinaus geht es in der aktuellen Tarifrunde um eine Entgelterhöhung von 4,8 Prozent sowie um die Anhebung der Ausbildungsentgelte um 100 Euro pro Monat.

Arbeitgebervertreter hoffen auf Besonderheiten durch Coronakrise

In seinem offiziellen Statement im Rahmen der Streikankündigungen gibt ver.di-Chef Frank Werneke einen sehr interessanten Hinweis. Die Arbeitgebervertreter hoffen bei ihrer Verzögerungstaktik auf die Furcht vor einer Ansteckung mit COVID-19. Sie denken, dass die Bereitschaft zur Beteiligung an den Streikkundgebungen geringer als sonst ist. Insgeheim hoffen sie wahrscheinlich auch auf Verbote einiger Kundgebungen durch die zuständigen Behörden und Verwaltungsgerichte. Doch Frank Werneke hielt dagegen. Bei den Streiks ist es jederzeit und überall möglich, den gebotenen Sicherheitsabstand einzuhalten, um eine streikbedingte Erhöhung der Infiziertenzahlen zu verhindern.

Wann finden die Streiks von ver.di im ÖPNV statt?

Der Streikhöhepunkt soll auch in der kommenden Woche der Dienstag (29. September 2020) werden. Pendler und andere Reisende müssen mit erheblichen Beeinträchtigungen im ÖPNV rechnen. Noch ist nicht bekannt, zu welcher Uhrzeit die Streiks bei Bussen und Bahnen beginnen sollen. Doch die Vergangenheit hat gezeigt, dass in der Regel der morgendliche Pendlerverkehr betroffen ist. Im Gegensatz zu den Warnstreiks der laufenden Woche sind die Beeinträchtigungen nicht auf einzelne Regionen beschränkt. Die Gewerkschaft hat beschlossen, die Warnstreiks auf das gesamte Bundesgebiet auszuweiten. Am kommenden Dienstag heißt es also wörtlich: „Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will.“ (Bundeslied des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins)

Quelle: ver.di

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