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7. April 2016 – 250 Jahre Wiener Prater

Das Gelände, auf dem sich heute der Wiener Prater befindet, wurde im Jahr 1560 vom späteren Kaiser Maximilian gekauft. Die Vorbesitzer waren Augustinermönche. Maximilian nutzte das Gelände ausschließlich als privates Jagdrevier. Geschossen wurde vor allem auf Braunbären, Hirsche, Wildschweine und Füchse. Nach und nach machte die Kaiserin Maria Theresia das Gelände auch ihrem Hofstaat sowie den Mitgliedern des Hochadels zugänglich. Am 7. April 1766 wurde das Terrain des heutigen Wiener Praters mit dem „Wienerschen Diarum“ für die Benutzung durch die breite Öffentlichkeit freigegeben, allerdings mussten strenge Öffnungszeiten beachtet werden.

Die weitere Entwicklung zum Wurstelprater

Inzwischen hat sich der Wiener Prater zu einem gut besuchten Vergnügungspark entwickelt. Zu verdanken ist das Joseph II., der die Ansiedelung von Cafés und anderen Gastwirtschaften schon kurz nach der Öffnung für die Allgemeinheit genehmigte. Im Jahr 2010 wurden im Wiener Prater ganze 250 Geschäfte gezählt, von denen jährlich durchschnittlich drei Millionen Besucher unterhalten und verköstigt werden. Das erste große Feuerwerk fand im Wiener Prater fünf Jahre nach dem Wegfall der Nutzungsbeschränkungen statt. Diesem von Peter Paul Girandolini veranstalteten Spektakel schauten rund 10.000 Gäste zu. Später gab es durch die Konkurrenz zwischen dem Italiener Girandolini und dem Deutschen Pyrotechniker Johann Georg Stuwer regelmäßige Feuerwerke im Wiener Prater. Johann Georg Stuwer hat ein Teil des Wiener Praters auch die Bezeichnung Feuerwerkswiese zu verdanken. Den Feuerwerken von Stuwer schauten zu besten Zeiten bis zu 25.000 Gäste zu.

Wie ging es im Wiener Prater weiter?

1782 brachte eine Verkehrsbaumaßnahme dem Wiener Prater jede Menge Zulauf. Nachdem der Fugbach streckenweise zugeschüttet worden war, wurde der so genannte Praterstern, eine Kreuzung mit insgesamt sieben Straßen, gebaut. Vier Jahre später siedelten sich die ersten drei großen Kaffeehäuser im Wiener Prater an. Dort wurde unter Anderem Musik von Beethoven und Strauß aufgeführt. Eines dieser Kaffeehäuser brannte im Jahr 1920 ab, die anderen beiden Cafés fielen im Jahr 1945 Flammen zum Opfer. Im Jahr 1893 erhielt der Wiener Prater eine eigene Galopprennbahn. 1863 entstand der Tiergarten am Schüttel, der zuerst erfolgreich war, dann aber in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet und 1901 endgültig geschlossen werden musste. 1873 war der Wiener Prater der Schauplatz der Weltausstellung. Seit 1924 hat der Vergnügungspark eine eigene Wallfahrtskirche. 1931 folgen ein eigenes Freibad sowie ein Stadion, nachdem bereits ein Jahr zuvor ein Planetarium eröffnet worden war.

Das Wahrzeichen des Praters: das Wiener Riesenrad

Heute ist das Riesenrad die bekannteste Attraktion im Wiener Prater. Das 1897 in Betrieb genommene Riesenrad wurde von Harry Hitchins und Walter Bassett konzipiert. Das mit 15 Waggons bestückte Fahrgeschäft ermöglicht den Blick über die Stadt aus knapp 64 Metern Höhe, nachdem es im Jahr 1945 gründlich saniert wurde. Die Sanierung wurde nach einem Brand im Jahr 1944 notwendig. Derzeit wird am Austausch der bei der Sanierung verwendeten Sparversionen der Waggons gearbeitet. Sie sollen wieder das frühere Aussehen bekommen. Dafür werden die Baupläne aus der Zeit des ursprünglichen Baus des Wiener Riesenrads genutzt.
Quelle: praterwien.com

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