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IHK bemängelt Bürokratie im Neuseenland Leipzig

Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat genau wie einige seiner Minister ein Schreiben der IHK Leipzig bekommen, in dem die Bildung einer Task Force zur weiteren Entwicklung des Neuseenlands im Süden von Leipzig gefordert wird. Eigentlich soll das Neuseenland zu einem touristischen Zentrum in Mitteldeutschland werden. Wolfang Topf, der Präsident der IHK Leipzig, gab jetzt in einem Pressestatement an, dass die Experten der Industrie- und Handelskammer fürchten, dass die Region im Status eines Naherholungsgebietes steckenbleiben könnte. Dafür macht er vor allem die Unsicherheit verantwortlich, die derzeit dort noch für die Investoren besteht. Dort fehlen seiner Einschätzung nach noch tragfähige rechtliche Rahmenbedingungen.

Welche Kritik übt die IHK Leipzig ganz konkret?

Um aus den Tagebaurestlöchern eine touristisch nutzbare Region zu machen, wurden bereits mehr als hundert Millionen Euro investiert. Doch diese Investitionen drohen im Sande zu versickern, da regelmäßige Differenzen hinsichtlich der Zuständigkeit der einzelnen Landesdirektionen und Ministerien die notwendigen weiteren Investitionen verschleppt werden. Wolfang Topf benennt als Ursachen vor allem ständige Personalwechsel sowie die bisher nicht optimale Kommunikation zwischen den einzelnen Behörden, die für das Neuseenland zuständig sind. Erhebliche Verzögerungen bei der Bearbeitung von Anträgen sind ein weiterer Grund, der Unternehmen derzeit noch davon abhält, ihr Geld in das Neuseenland zu investieren. Für einige Unternehmen, die sich dort bereits engagiert haben, sei dieser Zustand inzwischen „existenzbedrohend“. So wird beispielsweise seit sage und schreibe 12 Jahren über die für das Neuseenland geltende Schifffahrtsverordnung des Freistaats Sachsen gestritten. Momentan sieht es sogar so aus, als käme die erforderliche Schiffbarkeitserklärung für das Neuseenland erst im Jahr 2018.

Was sollte man über das Neuseenland wissen?

Beim Neuseenland handelt es sich um renaturierte Tagebaurestlöcher, die nach der kompletten Befüllung einmal eine Wasserfläche von 70 Quadratkilometern haben sollen. Die größte Fläche wird mit 970 Hektar der Zwenkauer See haben, der zu einem Freizeitzentrum ausgebaut und auch dem Hochwasserschutz dienen soll. Insgesamt umfasst das Neuseenland nach seiner Fertigstellung 19 Seen. Der Kleinste ist der Harthsee mit einer Fläche von 65 Hektar. Er wird als Badesee mit Campingplatz genutzt. Ein Angelrevier entsteht am Werbener See und das Speicherbecken Borna soll für die gewerbliche Fischzucht genutzt werden. An einigen Gewässern des Neuseenlands sind bereits touristische Infrastrukturen vorhanden. Dazu zählen sich beispielsweise der Cospudener See sowie der Kulkwitzer See.
Quelle: LVZ, leipzigerneuseenland.de

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