Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden zahlreiche Veränderungen an den Infrastrukturen notwendig. Ein Teil dieses Ausbaus ist der am 26. März 2006 eröffnete Tunnel Tiergarten Spreebogen in der Hauptstadt Berlin. Durch ihn führt die Bundesstraße B96 von der Invalidenstraße zum Reichpietschufer und zurück. Der kurz auch als TTS bezeichnete Tunnel ist einer der Bestandteile des westlichen Innenstadtrings von Berlin und bringt es auf eine Länge von 2.392 Metern. Er zählt sich zu den Verkehrstunneln mit zwei Röhren, in denen jeweils zwei Fahrspuren verlaufen.
Tunnel Tiergarten Spreebogen hatte Startschwierigkeiten
Der Tunnel der Bundesstraße B96 wurde von den Berlinern und ihren Gästen kurz nach der Eröffnung nicht in dem Maß angenommen, wie das die Verkehrsplaner der Stadt vermutet hatten. Sie schätzen ein, dass von Beginn an rund 50.000 Fahrzeuge täglich den Tunnel nutzen würden. Diese Zahl war nicht einmal ein reichliches Jahr nach der Eröffnung annähernd erreicht, obwohl der Tunnel Tiergarten Spreebogen vom Automobilclub ADAC bei einem Check der Sicherheit die Testnote „sehr gut“ bekam und in der Gruppe der vom ADAC bewerteten Verkehrstunnel in Deutschland bei der Sicherheit auf dem ersten Platz landete.
Umweltschützer betrachten den TTS sehr kritisch, da es hier aus Kostengründen bisher keine Filter für die aus dem Tunnel abgeleiteten Abgase der Fahrzeuge gibt. Die Ausleitung der Abgase erfolgt am Potsdamer Platz sowie am Hauptbahnhof. Kritik ernten die Verkehrsplaner in Berlin auch bei den Unterhaltskosten des Verkehrstunnels. Allein dafür müssen pro Jahr 750.000 Euro geplant werden.
TTS war bereits Schauplatz in mehreren Filmen
Noch bevor der Tunnel Tiergarten Spreebogen fertiggestellt war, entdeckten ihn Filmproduktion bereits als gute Location. Ein Beispiel dafür ist der 2004 unter den wachsamen Augen des Regisseurs Paul Greengras produzierte Film „Die Bourne Verschwörung“ mit Matt Damon und Franka Potente in den Hauptrollen. Paul Greengras ließ im TTS eine Verfolgungsjagd drehen, die nach der Filmhandlung in Moskau stattfand. Außerdem diente der Tunnel Tiergarten Spreebogen als Set für den Film „Who Am I – Kein System ist sicher“. Der unter der Regie von Baran bo Odar entstandene Krimi kam im September 2014 in die deutschen Kinos.
Quelle: IMDB, Wikipedia
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