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Wie pünktlich sind S-Bahnen in Deutschland?

Taschenrechner mit Liste

Die Pünktlichkeit der S-Bahnen spielt eine wichtige Rolle bei den Argumenten, mit denen die Menschen überzeugt werden sollen, aus Gründen des Klimaschutzes von Privatfahrzeugen auf den ÖPNV umzusteigen. Inzwischen liegen dazu genaue Zahlen vor.

Die Zahlen zur Pünktlichkeit von S-Bahnen stammen aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage von Abgeordneten der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Sie legten allerdings des Fokus auf die Zuverlässigkeit der Stadtbahnen in verschiedenen Schwerpunktregionen.

Berliner können sich grundsätzlich auf die Zuverlässigkeit der S-Bahn verlassen

Bei allen Linien der Berliner S-Bahnen gibt es einen sehr positiven Trend. Im Jahr 2017 kamen tagsüber noch 97,1 Prozent aller Bahnen pünktlich an. Im Jahr 2019 waren es bereits 98 Prozent. In den Hauptverkehrszeiten konnte die Fahrplantreue der S-Bahnen Berlin von 96,5 Prozent im Jahr 2017 auf 97,9 Prozent im Jahr 2019 gesteigert werden. Die Positivliste des fahrplantreuen Verkehrs führen in der deutschen Hauptstadt die Linien S47 und S75 mit jeweils 98,8 Prozent pünktlich fahrenden Zügen an. Selbst auf der am schlechtesten bewerteten Linie S85 kommt es nur bei 2,8 Prozent aller Züge zu Verspätungen. Die beiden Ringbahnen (Linien S41 und S42) überzeugen mit Pünktlichkeitsquoten von 97,4 und 97,5 Prozent.

Wie sieht es anderswo mit der Pünktlichkeit der S-Bahnen aus?

Niedersachsen kann mit dem Erfolg der Berliner Stadtbahnen nicht ganz mithalten. Hier hat sich der Anteil der weniger als fünf Minuten verspäteten S-Bahnen leider nicht nennenswert verbessert. Er lag 2014 bei 94,7 Prozent und wird für 2019 mit 94,48 Prozent angegeben. Am besten schneidet hier die Linie RS1 mit 96,12 Prozent pünktlichen Zügen ab. Die meisten Verspätungen bei den S-Bahnen in Niedersachsen gibt es auf der Linie RS2.
Die Dresdener Stadtbahnen schneiden ähnlich gut wie die S-Bahnen Berlin ab. Hier liegt der Anteil der pünktlichen Züge je nach Linie zwischen 96,3 und 99,4 Prozent mit einem Durchschnitt von 96,8 Prozent fahrplantreuen Zügen in den Hauptverkehrszeiten. In Hamburg können sich Pendler in Hauptverkehrszeiten bei 95,6 Prozent aller fahrenden Stadtbahnen darauf verlassen, dass sie keine Verspätungen von mehr als 5 Minuten haben. Hannover bringt es in dieser Bewertungsposition lediglich auf 92,9 Prozent. Der Wert für alle S-Bahnen in Mitteldeutschland sieht mit 96,2 Prozent Fahrplantreue deutlich besser aus.

In Hauptverkehrszeiten jede 10. S-Bahn in München verspätet

Der Anteil der pünktlichen S-Bahnen in München liegt in den Hauptverkehrszeiten nur bei 90,9 Prozent. Über den Tag verteilt sieht es mit 93,1 Prozent nicht verspäteten Zügen etwas besser aus. Spitzenreiter bei der Pünktlichkeit ist in der bayerischen Landeshauptstadt die Linie S8 (zu 94,5 Prozent pünktlich). Schlusslicht ist die Münchener Linie S20. Hier kommen immerhin 13,3 Prozent aller S-Bahnen verspätet an.
Bei den Rhein-Main-Bahnen müssen die Fahrgäste in den Hauptverkehrszeiten ebenfalls mit Verspätungen bei jeder 10. Bahn rechnen. Problembereiche sind hier die Linien S2, S7, S8 und S9, wo nur zwischen 87,9 und 89,8 Prozent aller Bahnen zu den im Fahrplan angegebenen Zeiten ankommen. Fast ebenso problematisch ist die Lage bei den Rhein-Neckar-Bahnen. Die meisten unpünktlichen Züge gibt es hier bei den Linien S1 und S3. Bei den Rhein-Ruhr-Bahnen liegen die Anteile pünktlicher Züge zwischen 91,6 Prozent (Linie S19) und 99,3 Prozent (Linie S4).

S-Bahnen in Rostock sollten zum Vorbild für andere Regionen werden

Wer in der Ostseehafenstadt Rostock vom Auto auf den ÖPNV umsteigen will, darf sich auf überdurchschnittlich pünktliche Stadtbahnen freuen. Selbst in der Hauptverkehrszeit weisen nur 0,9 Prozent aller S-Bahnen Verspätungen von mehr als 5 Minuten auf. Über den gesamten Tag hinweg verkehren sogar 99,2 Prozent aller Rostocker S-Bahnen pünktlich. Die Bestwerte stammen mit 99,4 Prozent fahrplantreuer Bahnen von der Linie S1.

Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 19/21440

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