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Fachkräftemangel in Deutschland: ADAC Luftrettung beugt vor

Air rescue service

In Deutschland erreicht der Fachkräftemangel immer mehr Berufszweige. Inzwischen befürchtet die ADAC Luftrettung sogar einen Pilotenmangel für Rettungseinsätze mit Hubschraubern.

Um nicht durch einen Pilotenmangel eingeschränkt zu werden, hat sich die Führungsspitze der ADAC Luftrettung dazu entschlossen, Unterstützung aus dem Ausland in Anspruch zu nehmen. Zu Jahresbeginn 2020 wurden ein Vertrag mit einer Flugschule in den USA unterzeichnet. Derzeit starten die ersten Informationsveranstaltungen zu dieser neuen Form der Ausbildung von Piloten für Rettungshubschrauber.

Neueste Zahlen der ADAC Luftrettung belegen die Notwendigkeit

Im Jahr 2019 wurden die Besatzungen der Hubschrauber der ADAC Luftrettung zu 53.967 Rettungseinsätzen gerufen. Das macht rund 150 Einsatzflüge pro Kalendertag aus. Diese Zahl nannte der Chef der ADAC Luftrettung bei der Vorstellung des zum 50-jährigen Jubiläum designten Hubschraubers an einer Münchener Klinik. Insgesamt legten die Rettungshubschrauber im vergangenen Jahr eine Strecke von rund 3,45 Millionen Kilometer zurück. Die Flotte besteht überwiegend aus Hubschraubern der Modellreihen H135 und H145 aus dem Hause Airbus. Dafür stehen bundesweit rund 160 Piloten zur Verfügung. Außerdem wechseln sich bei den Besatzungen etwa 600 Notärzte und 250 Notfallsanitäter ab. Frédéric Bruder (Geschäftsführer der ADAC Luftrettung) betonte die steigende Bedeutung der Arbeit dieser Fachkräfte vor allem mit Blick auf die ständig wachsenden Lücken bei der medizinischen Versorgung in ländlichen Regionen.

Wie verteilen sich die Einsätze der ADAC Luftrettung?

Die fliegenden „Gelben Engel“ mussten am häufigsten in Bayern ausrücken. Dort fielen im vergangenen Jahr 12.557 Einsätze an. Auf den Rängen landeten Rheinland-Pfalz (7951 Einsätze) und Nordrhein-Westfalen (5958 Einsätze). Bei den Städten belegte Berlin mit 2467 Einsätzen den ersten Rang. Den größten thematischen Schwerpunkt machten bei der ADAC Luftrettung mit 32 Prozent Einsätze zur Versorgung von Unfallopfern aus. Rund 29 Prozent der Einsätze entfielen auf die Rettung von Patienten mit akuten Herz-Kreislauf-Problemen. Weitere 15 Prozent der Einsätze waren im Jahr 2019 aufgrund von Notfällen mit neurologischen Ursachen notwendig. Bei 9 Prozent aller Rettungsflüge handelte es sich bei den Patienten um Kinder und Jugendliche. Die durchschnittliche Einsatzzeit pro Rettungsflug lag im vergangenen Jahr bei 30 Minuten.

ADAC Luftrettung darf 2020 ihr 50-jähriges Jubiläum feiern

Die Geschichte der ADAC Luftrettung reicht bis ins Jahr 1967 zurück. Anlass zur Etablierung eines solchen Systems war damals die permanent steigende Zahl der Todesopfer durch Verkehrsunfälle. Der Allgemeine Deutsche Automobilclub mietete daraufhin zu Testzwecken Hubschrauber an. Der Erfolg der Tests führte dazu, dass am 1. November 1970 der erste ADAC-eigene Rettungshubschrauber „Christoph 1“ in Betrieb genommen und in München stationiert wurde. Inzwischen betreibt die ADAC Luftrettung rund drei Dutzend Standorte in der gesamten Bundesrepublik Deutschland. Am 30. November 2020 gibt es zum 50-jährigen Jubiläum einen offiziellen Festakt an ersten Standort in München.

Quelle: ADAC Luftrettung gGmbH

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