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Videosprechstunde: Studie zeigt Lücken beim Angebot

Eine aktuelle Studie der Hochschule Fresenius beschäftigte sich mit der Thematik Videosprechstunde. Sie zeigt auf, dass der tatsächlich bestehende Bedarf nicht gedeckt wird.

Die Videosprechstunde wäre eine gute Möglichkeit, um vor allem dem Fachärztemangel in ländlichen Regionen zu begegnen. Doch es gibt genau dort zu wenig Ärzte, die eine Sprechstunde mit rein digitaler Kommunikation anbieten. Das bestätigt eine aktuelle Studie unter der Führung von Professor Doktor Philipp Walther von der Hochschule Fresenius.

Wie sieht es bei der Nutzung der Videosprechstunde in Problemregionen aus?

Für eine Antwort auf diese Frage haben Professor Doktor Walther und seine Helfer rund 500 Patienten aus ländlichen Regionen in Mecklenburg-Vorpommern befragt. Dort ergab sich ein sehr interessanter Fakt, denn 72 Prozent der Befragten kennen die Möglichkeit der Nutzung einer Videosprechstunde. Auch die Akzeptanz einer derartigen Arztkonsultation steigt kontinuierlich. In der aktuellen Studie lag sie bei 53 Prozent der Probanden. Doch leider klafft eine gewaltige Schere zwischen der Theorie und der Praxis. Diejenigen Patienten, die von der Videosprechstunde Gebrauch machen würden, können sie bisher leider nicht so nutzen, wie es wünschenswert wäre. Nur rund zwei Prozent der Probanden gaben an, dass ihre behandelnden Ärzte eine digitale Sprechstunde überhaupt anbieten. In einem Statement gaben die Macher der Studie an, dass möglicherweise geringe Vergütungen für die Videosprechstunde eine Ursache für die Angebotslücken verantwortlich sind.

Welche grundsätzlichen Vorteile bringen Videosprechstunden?

Auch zur Motivation der Nutzung der digitalen Sprechstunden wurden die Probanden befragt. Für viele Patienten spielen die Zeitersparnis und die Kostenersparnis eine wichtige Rolle. Das ist eine sehr logische Antwort, denn in den ländlichen Regionen fallen häufig lange Wege mit schlechten ÖPNV-Verbindungen bis zur nächstgelegenen Haus- oder Facharztpraxis an. Deshalb wissen auch viele Probanden die Ortsunabhängigkeit der Videosprechstunden zu schätzen. Eine weitere Gruppe der Befragten möchte Aufenthalte in Wartezimmern vermeiden. Das ist vor allem in den Zeiten mit Grippewellen ein sehr zugkräftiges Argument, weil in den Wartezimmern ein hohes Ansteckungsrisiko herrscht. Angst, Patienten zu verlieren, müssen die in den ländlichen Regionen ansässigen Ärzte nicht haben. Die überwiegende Mehrheit der Befragten gab an, die Videosprechstunde nur bei den Ärzten nutzen zu wollen, bei denen sie ohnehin in Behandlung sind.

Quelle: Hochschule Fresenius

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