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Barfäule: Was ist das denn? Gibt es sie wirklich?

Auf mehreren Sendern wird derzeit die Krimiserie „CSI:Mami“ wiederholt. Dort taucht der Begriff Barfäule auf. Das dürfte bei einigen Zuschauern erneut die Frage aufwerfen, ob es diese Art der Erkrankung der Fingerspitzen und Fingernägel wirklich gibt.

Die Frage nach der Existenz der Barfäule> wurde bereits nach der Erstausstrahlung der Krimireihe im deutschen Fernsehen in diversen Foren im Internet gestellt. Wir möchten den Grübeleien ein Ende machen, die offenbar durch einen Fehler bei der Angabe der medizinischen Bezeichnung durch die Synchronsprecher entstanden sind.

Was verbirgt sich hinter der Barfäule tatsächlich?

Die medizinische Bezeichnung für die Barfäule lautet . In der Serie wird versehentlich „Paronchie“ angegeben. Dabei handelt es sich um eine Nagelbettentzündung, welche auch auf die gesamte Fingerkuppe übergreifen kann. Allerdings ist für diese Erkrankung nicht allein der Kontakt mit den Fruchtsäuren von frischen Limetten verantwortlich. Diese Fruchtsäuren reizen die Haut rund um das Nagelbett, sodass Entzündungen entstehen können. Sie sind wiederum die Eintrittspforte für verschiedene Krankheitserreger. Die Hauptrolle spielen dabei die Erreger der Gruppe der Staphylokokken. Dann kommt es auch zur Bildung der für die Barfäule typischen Verfärbungen und Eiterbeulen. Zusätzlich ist eine Besiedelung der durch die Säuren geschwächten Hautregionen mit diversen Hautpilzen möglich. Den Beinamen Barfäule hat die Paronychie erhalten, weil sie bei Barmixern häufig vorkommt, wenn die Hände nicht vernünftig gepflegt und geschützt werden.

Wie kann die Barfäule behandelt werden?

Wurde als Ursache eine Pilzinfektion ausgemacht, erfolgt die Therapie mit einem Antimykotikum, das als Salbe angewendet wird. Schwere bakterielle Infektionen bei der Paronychie werden mit einem Antibiotikum behandelt. Ob diese lokal als Salbe oder oral als Tabletten verabreicht werden müssen, hängt vom jeweiligen Krankheitsfortschritt ab. In einigen Fällen wird sogar eine operative Sanierung notwendig. Dabei werden Öffnungen als Drainagen zu den Eiterherden geschaffen, wobei oft auch der komplette Fingernagel entfernt werden muss. Er wächst wieder nach, sodass bei einer rechtzeitigen ärztlichen Behandlung kein dauerhafter Schaden zurückbleibt. In besonders schweren Fällen kann die Knochensubstanz angegriffen sein. Dann wird auch eine operative Sanierung des Knochens unumgänglich, die in einzelnen Fällen sogar zum vollständigen Verlust der Endglieder der betroffenen Finger führen kann.

Quelle: Apotheken-Umschau

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