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Die wichtigsten Bio Siegel: Naturland

Zu den großen deutschen Bio Siegeln gehört auch der Naturland – Verband für ökologischen Landbau e.V. Er wurde bereits 1982 gegründet. Der Verband befindet sich in Gräfelfing. Ziel des Bio Siegels ist es, den ökologischen Landbau nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit zu fördern. Mittlerweile arbeiten 43.000 Erzeuger in 46 Ländern weltweit nach den Regeln von Naturland. Sie bewirtschaften eine Fläche von 330.000 Hektar.

Was fördert das Bio Siegel Naturland?

Das Bio Siegel Naturland fördert nicht nur den ökologischen Landbau, sondern die Erzeuger produzieren neben Lebensmitteln auch die Produktverpackungen für diese. Seit 2005 hat Naturland zusätzliche soziale Richtlinien eingeführt. Erzeuger, die nach Naturland-Richtlinien arbeiten wollen und eine Zertifizierung anstreben, müssen demnach auch soziale Bedingungen bei Erzeugung und Verarbeitung erfüllen.

Seit 2010 bietet das Bio Siegel zudem die Naturland Fair Zertifizierung an. Der freiwillige Zusatz baut auf der Öko-Zertifizierung auf. Für die Zertifizierung nach Naturland-Richtlinien müssen Erzeuger die Sozialrichtlinien einhalten, verlässliche Handelsbeziehungen unterhalten, faire Erzeugerpreise bieten und Rohstoffe regional beziehen. Zudem gibt es eine gemeinschaftliche Qualitätssicherung und der Verband engagiert sich auch gesellschaftlich.

Die wichtigsten Richtlinien beim Naturland Bio Siegel

Bei Naturland gibt es verschiedene Richtlinien. Im Rahmen der Erzeugung unterscheidet man zwischen den allgemeinen Erzeugungsrichtlinien sowie solchen, die speziell für die Waldnutzung, die Aquakultur oder die Imkerei gelten. Bei der Verarbeitung gibt es neben den allgemeinen Richtlinien auch noch spezielle Anforderungen an die Holzverarbeitung, die Kosmetik- und Gastronomie- sowie Textil-Branche.

Um das Naturland Bio Siegel tragen zu dürfen, muss der gesamte Erzeugerbetrieb auf Öko umgestellt werden, sowohl beim Pflanzenanbau, wie auch bei der Tierhaltung. Dünger und Futter werden streng kontrolliert, in der Geflügel- und Schweinehaltung gelten strenge Tierbesatz-Obergrenzen. Pro Hektar Land dürfen lediglich 140 Hennen, 280 Masthähnchen oder zehn Mastschweine gehalten werden. Zusätzlich sind gentechnisch veränderte Futtermittel, Tiere, Saaten und Verarbeitungszutaten generell verboten. Auch müssen 50 Prozent der Futtermittel aus eigenem Anbau oder aus einer klar geregelten Betriebskooperation stammen. Rinder müssen im Sommer mit Grünfutter gefüttert werden, Legehennen erhalten generell Freilauf mit einem überdachten Außenbereich.

In der Aquakultur dürfen auf einem Kubikmeter Fläche maximal zehn Kilogramm Forellen oder zehn Kilogramm Doraden und Wolfsbarsche gehalten werden. Garnelen sind auf 160 Gramm pro Quadratmeter begrenzt. Bei ihnen sind auch Antibiotika und konventionelle tiermedizinische Maßnahmen verboten. Züchter von Garnelen dürfen keine Mangrovenbestände abholzen und müssen einstige Bestände wieder aufforsten.

Böden, bei denen der Verdacht auf Klärschlamm oder andere Altlasten besteht, müssen vor der Nutzung für den Anbau gründlich untersucht werden. Zudem fordert Naturland einen Mindestanteil an Leguminosen in der Fruchtfolge. Dazu gehört etwa Klee. Diese Leguminosen binden Stickstoff in der Luft. Gemüse aller Art darf nur auf natürlichen Böden angebaut werden. Ist im Boden keine Erde vorhanden oder basiert dieser auf Substraten, kann das Gemüse nicht mit dem Naturland Bio Siegel ausgezeichnet werden.

Quelle: Naturland

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