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Keine Aussicht auf Ende des Poststreiks

Der Poststreik geht nächste Woche bereits in die vierte Woche und die Verzweiflung bei den Kunden wächst. Bisher gibt es keine Anzeichen dafür, dass sich Konzern und Gewerkschaft einander annähern. Ein Sprecher von Verdi erklärte noch gestern in Stuttgart, dass man den Druck hochhalten wolle, wenn sich die Post nicht bewege. Alleine im Südwesten befanden sich 4.200 Mitarbeiter im Streik, bundesweit beteiligen sich 30.000 Post-Mitarbeiter an dem Arbeitskampf, der am 08. Juni 2015 begonnen hatte. In Baden-Württemberg werden mittlerweile alle Brief- und Paketzentren bestreikt.

80 Prozent der Post kommt pünktlich an

Das zumindest sagt die Post. 80 Prozent aller Briefe und Pakete werden nach wie vor pünktlich zugestellt, wobei die Gewerkschaft Verdi an diesen hohen Wert nicht glaubt. Dort hält man den Wert für „schöngerechnet“, um die Auswirkungen des Streiks offiziell als gering darzustellen. Ein Postsprecher hielt dagegen, dass man diesen Wert tatsächlich erreiche.

Bereits am vergangenen Sonntag hatte die Deutsche Post mehr als 11.000 Helfer eingesetzt, die mit Gutscheinen und Boni belohnt wurden, um liegen gebliebene Pakete und Briefe zuzustellen. Die Kritik an diesem Vorgehen war scharf. Baden-Württembergs Arbeitsministerium äußerte sogar Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieses Vorgehens. Im Arbeitsministerium Bayern sah man das anders und hatte keine Bedenken dagegen.

Sonntagszustellung der Post wird sich vermutlich nicht wiederholen

An diesem Sonntag soll die Zustellung durch Helfer allerdings nicht wiederholt werden. Der Postsprecher erklärte, dass derzeit keine Pläne dafür bestünden. Er betonte aber, dass der Großeinsatz am letzten Sonntag rechtmäßig gewesen sei.

Genau das bezweifelt aber Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt von der SPD. Sie verhängte ein Verbot für die Wiederholung des Sonntagseinsatzes und wies die Gewerbeaufsichtsämter an, bei Wiederholung Bußgelder zu verhängen.

Für die Post wird der Druck indes merklich intensiver. Viele Brief- und Paketzentren quellen über und mancherorts mussten zusätzliche Hallen angemietet werden, etwa in Schleswig-Holstein. Millionen von Sendungen bleiben derzeit liegen. Zwei von drei Onlinehändlern bekommen den Streik mittlerweile ebenfalls zu spüren und erleiden Umsatzeinbußen. Wie der Bundesverband Onlinehandel berichtet, seien insbesondere Mittelständler betroffen und hätten einen erheblichen Mehraufwand durch den Poststreik.

Quelle: Südwest Presse

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