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In Deutschland wird zu viel operiert

Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, bringt es auf den Punkt: Die Anzahl der Operationen pro Einwohner in Deutschland ist „weltmeisterlich“. Auch eine aktuelle Studie zur Entwicklung der Behandlungszahlen in deutschen Krankenhäusern, die heute Nachmittag vorgestellt werden soll und im Auftrag des Bundestages erstellt wurde, scheint diese Aussage zu unterstreichen. Die Union will jetzt gegen ein Zuviel an Operationen vorgehen.

Bessere Beratung und scharfe Sanktionen gegen zu viele Operationen

Dazu soll zunächst die Frage geklärt werden, ob es durch die Pauschalbezahlung für OPs einen finanziellen Anreiz für die Krankenhäuser gibt, vermehrt zu operieren. Insbesondere auf unnötige OPs will man dabei achten. Die Union fordert daher eine bessere Beratung für Patienten. Diese könnte etwa dadurch realisiert werden, dass sich Patienten künftig auf Kosten der Krankenkassen eine zweite Meinung einholen könnten.

Auch sollten Kliniken mit scharfen Sanktionen für unnötige Operationen bestraft werden. Zudem soll es für Kliniken weniger Geld geben, wenn diese bei bestimmten OPs nur zweifelhafte Ergebnisse erzielen können.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz erklärt, dass immer mehr deutsche Kliniken in die roten Zahlen geraten – obwohl sie sehr viel operieren. Daher fordert sie einen Maßnahmenplan des Bundes und der Länder, um die Zukunft der Kliniken zu sichern. Oberstes Ziel müsste es dabei sein, eine gute Basisversorgung direkt vor Ort sicherzustellen und gleichzeitig eine Spezialversorgung innerhalb der Region.

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