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In Deutschland weniger Straftäter rechtskräftig verurteilt

Am 14. Januar 2015 veröffentlichte das Statistische Bundesamt aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Kriminalität in Deutschland. Danach geht die Zahl der verurteilten Straftäter immer weiter zurück. Im Jahr 2013 beläuft sie sich auf rund 756.000 Verurteilte, was im Vergleich zum Jahr 2007 (als die flächendeckende Erhebung der Zahlen eingeführt wurde) einen Rückgang um satte 16 Prozent bedeutet. Im Vergleich zum Jahr 2012 hat sich die Zahl der Verurteilten um zwei Prozent reduziert.

Wofür und wozu werden die Deutschen am häufigsten verurteilt?

Die Gesetzestreue der Deutschen lässt im Straßenverkehrsrecht am meisten zu wünschen übrig. Für derartige Vergehen gab es im Jahr 2013 fast 160.000 Verurteilungen. Mit der mit Abstand größten Häufigkeit verhängen die deutschen Gerichte Geldbußen. Sie fanden sich im Jahr 2013 in mehr als 558.000 Urteilen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurde in rund 129.100 Fällen eine Freiheitsstrafe verhängt, die in 88.900 Fällen zur Bewährung ausgesetzt wurde. Erziehungsmaßregeln auf der Grundlage des Jugendstrafrechts enthielten 68.600 Urteile. Acht von zehn Verurteilten sind in Deutschland Männer. Außerdem weisen die Statistiken aus, dass deutlich mehr Strafen für die Taten von jungen Menschen als von älteren Menschen verhängt werden.

Sind die Straftaten tatsächlich weniger geworden?

Ob die Kriminalität in Deutschland insgesamt zurückgeht, ist aus diesen Zahlen nicht mit absoluter Sicherheit abzuleiten. In diesem Zusammenhang ist auch ein Dokument des Jahrestreffens der Generalstaatsanwälte zu sehen, was vom Mitteldeutschen Rundfunk erst vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde. Dort hieß es, dass den Staatsanwaltschaften in vielen Fällen die erforderlichen Mittel zur Verfolgung der Straftaten fehlen. Das betrifft insbesondere die Internetkrininalität. Außerdem wird häufig nur ein Anfangsverdacht ermittelt, um die Fälle schnell abschließen zu können. So ist es möglich, dass Straftaten unverfolgt bleiben, die eigentlich zu einer Verurteilung führen würden.

Quelle: FAZ, MDR

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