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Darmspiegelung als sinnvoller Schutz vor Darmkrebs

Die Darmspiegelung gehört wohl zu den Untersuchungen, die am unbeliebtesten sind. Aktuelle Erkenntnisse des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) haben aber ergeben, dass die Darmspiegelung durchaus Sinn macht. In den letzten Jahren hat sie sich vor allem zur Krebsvorsorge bestens etabliert. Ausgewertet wurden für die aktuelle Untersuchung gut vier Millionen Darmspiegelungen, die in Deutschland durchgeführt wurden.

In der Studie heißt es, dass eine von 28 Darmspiegelungen dazu führt, eine Krebsvorstufe zu finden. Bei einer von 121 Untersuchungen wird sogar ein bösartiger Tumor schon frühzeitig erkannt. Die oft kritisierte Überdiagnose kommt dagegen selten vor. Damit gemeint ist eine Diagnose, die nicht gestellt worden wäre, hätte man nicht gezielt nach einer Erkrankung gesucht. Eine solche Überdiagnose tritt nur einmal bei 1.089 Darmspiegelungen auf, wie die Statistik belegt.

1.700 Tote durch Darmkrebs pro Jahr

Laut den aktuellen Zahlen gehört Darmkrebs zu den häufigsten Krebsarten mit Todesfolge. Jährlich sterben 1.700 Menschen an Dickdarmkrebs, bei 4.100 Personen wird er diagnostiziert. Je früher der Krebs diagnostiziert wird, desto größer sind allerdings die Heilungschancen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum gibt an, dass die Chancen, mit der Darmspiegelung dem Krebsfall vorzubeugen, am größten sind, wenn diese um das 60. Lebensjahr herum erfolgt. Je älter die Patienten nämlich sind, desto höher ist das Risiko, dass eine Überdiagnose gestellt wird. Allerdings führt die Darmspiegelung verglichen mit Brustuntersuchungen nur sehr selten zu einer solchen Überdiagnose.

So wichtig ist die Darmspiegelung

Die Untersuchung wurde von Wissenschaftlern aus Heidelberg durchgeführt, die eigens dafür 4,4 Millionen Darmspiegelungen ausgewertet haben, die zwischen 2003 und 2012 durchgeführt wurden. Damit ist die aktuelle Untersuchung die größte Auswertung des nationalen Vorsorge-Koloskopie-Programms, wie das DKFZ bekannt gibt. 2002 war Deutschland übrigens eines der ersten Länder, das die Darmspiegelung im Rahmen des gesetzlichen Krebsvorsorgeprogramms eingeführt hat.

Innerhalb der zehn untersuchten Jahre sind 180.000 Krebsvorstufen entdeckt und noch während der Untersuchung entfernt worden, heißt es weiter. Mehr als 40.000 Darmkrebsfälle wurden aufgedeckt, die in einem Stadium waren, in dem die Heilung noch möglich war. In lediglich 4.500 Fällen kam es dagegen zu einer Überdiagnose.

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