Vorgestellt wurde der
Weshalb gilt Zuse Z3 als der weltweit erste Digitalrechner?
Fachleute streiten darüber, ob nicht doch der 1946 in den USA vorgestellte Computer ENIAC als erster Digitalrechner der Welt betrachtet werden muss. Sie leiten das daraus ab, dass Zuse Z3 im Gegensatz zu ENIAC nicht elektronisch arbeitete. Ein weiterer Streitpunkt war von Beginn an die Turingmächtigkeit. Die universelle Programmierbarkeit wurde beim Rechenwerk Zuse Z3 erst später festgestellt, kam aber in der Praxis nicht zum Einsatz. Dafür war der von Konrad Zuse stammende Digitalrechner dem amerikanischen Konkurrenten in einigen Punkten überlegen, die zu den heute für den Computer als Standard gelten. Das Modell Zuse Z3 arbeitete mit der Gleitkommaarithmetik und konnte binäre Berechnungen anstellen. Außerdem war es mit Lochstreifen wesentlich komfortabler programmierbar. Beim ENIAC aus dem Jahr 1946 war nur eine teilweise Programmierbarkeit über Neuverkabelungen möglich. Die fast zeitgleich von Clifford Berry und John Atanasoff vorgestellte Rechenmaschine kommt als Weltrekordhalter nicht in Frage, weil sie einerseits nicht programmierbar war und andererseits keine Gleitkommarithmetik beherrschte.
Warum war die Rechenmaschine Zuse Z3 so riesig?
Der Digitalrechner Zuse Z3 brachte rund eine Tonne auf die Waage und füllte eine komplette Wand eines Raumes. Ursache dafür war die riesige Menge an Bauteilen, die Konrad Zuse für den Aufbau verwenden musste. Allein der Arbeitsspeicher bestand aus 1.400 Relais. Zur Einheit, die für die Gleitkommaarithmetik zuständig ist, gehörten weitere 600 Relais. Die Bauteile des ersten universell programmierbaren Digitalrechners der Welt wurden mit rund 30.000 Kabeln verbunden. Außerdem enthielt er einen Elektromotor als Antrieb für eine Taktwalze. Zudem gab es eine mit einem Lampenfeld versehene Tastatur sowie ein Lesegerät für Lochstreifen.
Quelle: Konrad-Zuse-Gesellschaft, Kawala EDV-Systeme
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