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ZMapp gegen Ebola: Obama dämpft Hoffnungen

Die Ausbreitung von Ebola geht immer schneller voran. Hoffnung machte man sich in Südafrika auf das Medikament ZMapp, mit dem jetzt zwei ausgeflogene US-Amerikaner behandelt wurden. Diese zeigten bereits kurz nach der Behandlung leicht verbesserte Symptome. Nigerias Gesundheitsminister Onyebuchi betonte, er stehe mit den US-Behörden in Verhandlungen, um das ZMapp-Serum nach Nigeria liefern zu lassen. US-Präsident Barack Obama dagegen dämpft die Hoffnungen auf das neue Serum gegen Ebola. Er erklärt, dass es bisher noch keine ausreichenden Erkenntnisse rund um das Medikament gibt und deshalb der Einsatz in Afrika völlig verfrüht wäre.

Obama wies darauf hin, dass das ZMapp-Serum bisher nur an Tieren getestet wurde. Dass die zwei damit behandelten US-Bürger Besserungen zeigten, heiße noch lange nicht, dass dies auf das Serum zurückzuführen ist.

Bisher gibt es keine wirksamen Medikamente zur Behandlung von Ebola. Die WHO wird jetzt jedoch von mehreren Parteien dazu aufgefordert, Impfstoffe und Medikamente zuzulassen, wenngleich diese noch nicht vollständig ausgetestet sind. Bereits für die nächste Woche sind daher Beratungen von Medizinethik-Experten angesetzt. Ebola-Mittel werden aktuell unter Hochdruck auch von kleinen Biotechnologiefirmen und an US-Universitäten entwickelt.

Liberia ruft wegen Ebola den Notstand aus

Liberia musste unterdessen am Mittwoch wegen der massiven Ausbreitung der Erkrankung den Notstand ausrufen. Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf erklärte, dass die Sicherheit des Landes in Gefahr sei. Der Notstand wurde vorerst für 90 Tage ausgerufen. Außerdem behält sich Johnson-Sirleaf das Recht vor, im Notfall auch Rechte außer Kraft zu setzen.

Auch die Seuchenbehörde CDC setzte ihre Warnstufe auf die Kategorie 1, die höchstmögliche Stufe, hoch.  Laut Tom Frieden, CDC-Direktor, sollen damit mehr Mittel und Personal zur Verfügung gestellt werden.

Die Kliniken in den von Ebola betroffenen Staaten sind derzeit mit der Erkrankung überfordert. Nachdem sich mehrere Mitarbeiter in einer Klinik in Liberia mit Ebola infiziert hatten, musste diese sogar geschlossen werden.

USA wollen Testverfahren für Ebola einführen

Die US-Gesundheitsbehörden haben aktuell noch ein Testverfahren genehmigt, das vom amerikanischen Militär entwickelt wurde. Dieses dient in erster Linie der Feststellung, ob eine Infektion besteht. Der Test soll langfristig auch helfen, das Virus in Afrika einzudämmen und ist für die betroffenen Gegenden laut Angaben der US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassen. Er hört auf den Namen „DoD EZ1 Real-time RT-PCR Assay“.

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