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Zittern um Rittergut Kohren-Sahlis geht weiter

Die traurige Geschichte um das Rittergut Kohren-Sahlis in Sachsen geht weiter. Derzeit gleicht das Anwesen einem sehr traurigen Anblick. Die Fenster sind eingeschlagen, der Putz der Fassade bröckelt ab und im Innenhof herrscht Wildwuchs. Zehn Jahre lang gehörte das Rittergut Rechtsextremist Karl-Heinz Hoffmann. Zusammen mit seiner Wehrsportgruppe hatte Hoffmann das Gut bewohnt und erhielt sogar Fördermittel vom Freistaat Sachsen. Allerdings musste das Gut in die Zwangsversteigerung, als sich Hoffmanns Schulden auf über 130.000 Euro steigerten. Im Januar 2016 war es soweit und man freute sich, dass man das Gut, dessen Verkehrswert auf einen Euro taxiert war, für 160.000 Euro an einen Mann aus Oberhausen versteigern konnte. Die Freude währte allerdings nicht lange, denn bis dato ist von dem Geld noch nichts eingegangen.

Wie geht es mit dem Rittergut Kohren-Sahlis weiter?

Wolfgang Hiensch, Vorsitzender des Abwasser-Zweckverbands Wyhratal, hofft, dass man die Zwangsversteigerung weiter fortführen und noch in diesem Jahr einen neuen Anlauf starten kann. Allerdings hat Hoffmann als ehemaliger Besitzer des Guts Beschwerde gegen die Zwangsversteigerung eingelegt. Solange diese nicht überprüft und eine Entscheidung gefällt wurde, kann das Rittergut Kohren-Sahlis nicht wieder versteigert werden.

Wolfgang Hiensch erklärt, damit man nicht noch einmal einen solchen Reinfall wie bei der letzten Zwangsversteigerung erlebt, müsse man gezielt nach einem solventen Investor suchen. Er müsse bereit sein, für die Sanierung des Ritterguts Kohren-Sahlis etwa fünf bis zehn Millionen Euro in die Hand zu nehmen. Dabei verweist Hiensch auch auf die sächsische Landesregierung, die bei der Suche behilflich sein müsse. Dabei beruft er sich darauf, dass sich die Verantwortlichen aus der Landesdenkmalpflege jahrelang damit aus der Angelegenheit herausgeredet hätten, dass man keinen Einfluss auf den Eigentümer habe.

Neben den Hauptgläubigern von Hoffmann stört die ausstehende Entscheidung um das Rittergut Kohren-Sahlis auch die Menschen im Ort selbst. Viele von ihnen hoffen auf einen schnellen Eigentümerwechsel. Dass das Gebäude verfällt und seinen Ruf als Neonazi-Ort nicht abschütteln kann, stößt ihnen sauer auf. Selbst die Verkehrssicherungspflichten werden demnach nicht eingehalten.

Wie soll das Rittergut Kohren-Sahlis genutzt werden?

Auch Bürgermeister Siegmund Mohaupt überlegt schon lange, wie man das Rittergut Kohren-Sahlis künftig nutzen könne. Seine Überlegungen reichen vom betreuten Wohnen über Büroräume und Werkshallen für kleinere Unternehmen. Allerdings braucht es dafür die Zustimmung der Denkmalschutzbehörden, zudem müssten einzelne Gebäudebestandteile abgerissen werden.  Bisher ist also noch alles offen, denn selbst wenn sich Land und Stadt auf einen Investor einigen, kann es trotzdem sein, dass er im Rahmen der Zwangsversteigerung eben nicht den Zuschlag erhält.

Quelle: MDR

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